[Klassiker] Faust: Eine Graphic Novel nach Goethes “Faust I”

Eine Tragödie von Johann Wolfgang Goethe quält schon seit lan­gem deut­sche Schüler und Schülerinnen. „Faust, der Tragödie ers­ter Teil“ ist wohl nicht nur die am meis­ten zitier­te deut­sche Literatur, son­dern auch die am meis­ten ver­hass­te. Ich habe hier auf mei­nem Blog schon die Adaption für Kinder aus dem Kindermann Verlag vor­ge­stellt. Ein gutes Buch, damit Kindern der Zugang zur Weltliteratur erleich­tert wird. Nun ist eine Adaption als Graphic Novel erhält­lich, für die Jan Krauß sich ver­ant­wort­lich zeigt. Die Zeichnungen stam­men aus der Feder von Alexander Pavlenko.

Viele Zitate aus Goethes Faust sind in unse­re Sprache ein­ge­flos­sen, teils ohne dass jeder weiß, dass sie aus die­sem Werk stam­men (wie z.B. des Pudels Kern). Wenn ein sol­ches Werk als Graphic Novel adap­tiert wird, so ist klar, dass nicht der gesam­te Text in das Buch ein­flie­ßen kann. Allerdings sind oft­mals bekann­te Zitate auch in die­ser Graphic Novel zu fin­den. Aber lei­der nur oft­mals.

Bei einer Adaption eines sol­chen Literatur-Klassikers habe ich nichts ande­res erwar­ten kön­nen als dass wenigs­tens die bekann­ten Zitate über­nom­men wer­den. Leider wur­de die Erwartung hin und wie­der ent­täuscht, wenn die Zitate abge­än­dert wur­den. So heißt es im ursprüng­li­chen Text:

„Das also war des Pudels Kern! Ein fah­ren­der Skolast? Der Kasus macht mich lachen.“

In der Graphic Novel wur­de dar­aus:

„Das also ver­birgt sich im Pudel: ein Scholastiker! Ich glau­be, ich muss lachen.“

Das ist natür­lich eine abso­lu­te Unmöglichkeit! Immerhin reden wir hier nicht von einem Übersetzungsfehler!

Ich glau­be, die Macher haben ver­sucht, die Sprache etwas moder­ner her­über­zu­brin­gen. Das ist löb­lich, aber bei bekann­ten Zitaten ist das weni­ger ange­sagt. Immerhin wur­den die Szenen nach der Vorlage ange­ord­net, so dass es hier kei­ne Änderungen gibt.

Die Zeichnungen sind sehr groß­flä­chig aus­ge­fal­len, so dass meist nur fünf oder sechs Zeichnungen auf einer Seite gezeigt wer­den. Die Zeichnungen sind vor­wie­gend mono­chrom gehal­ten und ver­strö­men durch ihre Größe einen beson­de­ren Flair. Insbesondere der Verzicht auf das Detail fokus­siert den Leser auf die Geschichte.

Wenn jetzt aller­dings ein Schüler oder eine Schülerin glaubt, sie kön­ne die Schullektüre durch die­se Graphic Novel erset­zen, der irrt. Die Graphic Novel ist nicht min­der ver­wor­ren als das Original. Dadurch, dass die Texte etwas abge­än­dert wur­den, ist es zudem eher hin­der­lich als nütz­lich.

Fazit

Ich glau­be, dass man sol­che Weltliteratur sehr gut als Graphic Novle adap­tie­ren kann. Die Zeichnungen sind in mei­nen Augen okay, auch wenn sie kei­nen blei­ben­den Eindruck hin­ter­lie­ßen. Bei den Texten wur­de ver­sucht, die­se etwas an die heu­ti­ge Zeit anzu­pas­sen, lei­der zu Kosten der Zitate, die man mei­ner Meinung nach ken­nen soll­te, nach­dem der Faust gele­sen wur­de. Von daher betrach­te ich die­ses Buch ledig­lich als Ergänzung zum Faust für jene, die Wohlgefallen an ihm gefun­den haben. (Sowas soll es ja auch geben.)

Ein klei­nes Video zur Graphic Novel, ein­ge­bun­den als Youtube Video im pri­va­ten Modus, d.h. es wer­den erst Daten zu Youtube über­tra­gen, wenn auf Play geklickt wird.

buchcover

Titel: Faust: Eine Graphic Novel nach Goethes “Faust I”
Autor: Goethe, Johann Wolfgang von; Krauß, Jan
Illustrator: Pavlenko, Alexander
Genre: Graphic Novel
Seitenzahl: 168
Verlag: Edition Faust
Band: 1 von 1

3/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2021

Dieses Buch wur­de mir als Top-Leser von izneo als E‑Comic zur Verfügung gestellt. Mehr Infos dazu auf der Seite “Über die­sen Blog”.

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In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

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