[Krimi] Steinland

Leider habe ich sehr oft den Eindruck, als reiche es aus, bei einem Kriminalroman das erste und das letzte Kapitel zu lesen. Alles, was sich dazwischen befindet, ist reines Schmuckwerk. Ich gebe zu, dass ich mit der deutschen Krimi-Landschaft recht wenig anfangen kann (was vor allem für die unzähligen Fernsehproduktionen gilt). Ich dachte, ich gebe dem deutschen Krimi eine weitere Chance mit diesem ausgezeichneten Krimi, der zudem nicht in Deutschland, sondern in Namibia spielt.

Ich hatte mich schon gewundert, weshalb die Hauptfiguren in diesem Roman überhaupt nicht eingeführt wurden. Bis ich gesehen habe, dass dies der zweite Band eine Trilogie ist. Warum nur steht dies nirgends im oder auf dem Buch? Eine Unart, die mir allzu oft begegnet ist. Bedauerlicherweise scheinen die Teile zumindest phasenweise aufeinander aufzubauen. Ich habe diesen Roman in der Urlaubsbibliothek entdeckt und habe mich nicht vorher schlau gemacht.

Davon einmal abgesehen fand ich in diesem Roman viele Stereotypen wieder, die den deutschen Krimi ausmacht. Dass der Schauplatz in Namibia spielt, wird anhand der Handlung und dem Stellenwert der Polizei zwar deutlich, aber die Figuren selbst sind mir einfach zu blass und einfallslos geblieben. Zudem kam kaum Spannung auf. Und wenn der Spannungsbogen mal angezogen wurde, ging der Erzählung schnell auch wieder die Luft aus. Ich gebe zu, dass ich den Roman vor allem in der Mitte nur noch quergelesen habe, aber viel verpasst habe ich meinem Gefühl nach wenig.

Fazit

Es passiert mir oft, dass hochgelobte Romane bei mir nicht zünden wollen. Ja, ich habe ein wenig über die Geschichte und Politik Namibias gelernt, aber ich wollte ja einen Krimi lesen und kein Geschichtsbuch. Und der kriminalistische Part konnte mich überhaupt nicht packen und ließ mich eher gelangweilt zurück. Mag sein, dass das Buch besser ankommt, wenn man den ersten Teil gelesen hat, aber das wollte ich jetzt nicht mehr ausprobieren.