Montagsfrage #84: Sollten weibliche Autoren mehr aus Sicht von weiblichen Protagonisten schreiben?

Bevor ich mich die­ser Frage wid­me, woll­te ich wis­sen, wie groß das Ungleichgewicht wirk­lich ist. Und sie­he da, es gibt tat­säch­lich jeman­den, der sich der Zahlen ange­nom­men hat. Auf der Webseite Frauen Zählen fin­den sich eini­ge Statistiken dar­über, wie stark auch die Literaturwelt von Männern domi­niert wird.

Interessanterweise wird dort auch auf die Rezensionen geschaut und es ist ein Ergebnis der Studie, dass es auch deut­lich mehr rezen­sie­ren­de Männer als Frauen gibt, die auch mehr über Bücher männ­li­cher Autoren schrei­ben.

Auch wenn das viel­leicht Thema für eine eige­ne Montagsfrage wär, kann ich es mir über­haupt nicht vor­stel­len, wenn ich mir die Buchbloggerwelt anschaue, in der ich mich regel­mä­ßig wie der Hahn im Korb vor­kom­me. Ja, ich ken­ne auch ande­re Buchblogs, die von Männern geführt wer­den, aber gefühlt sind doch Frauen in der Mehrheit.

Das führt mich zu einer ande­ren Frage: Wie groß ist eigent­lich der Unterschied zwi­schen lesen­den Männern und Frauen? Das führt mich zu einer Statistik, dass 73% der Frauen ein beson­de­res Interesse an Büchern haben aber nur 50% der Männer (Quelle: sta­tis­ta, Link wur­de 2024 deak­ti­viert).

Es gibt also mehr lesen­de Frauen, dafür mehr schrei­ben­de Männer. Das wäre ja auch eine Art Gleichgewicht. Diese Fragen nach den Frauen-Quoten fin­de ich per­sön­lich etwas befremd­lich, denn sie füh­ren oft an der Realität vor­bei, denn oft­mals müs­sen ja erst die Grundlagen geschaf­fen wer­den, bevor man zur Spitze schaut.

Wie das bei Büchern funk­tio­nie­ren soll, weiß ich aller­dings nicht. Denn wenn es weni­ger weib­li­che Autoren gibt, dann scheint es mir logisch, dass es mehr Bücher männ­li­cher Autoren gibt. Und ist es wirk­lich so, dass wenn eine Frau ein Buch schreibt, sie wirk­lich lie­ber männ­li­che Hauptfiguren in ihre Geschichten ein­baut?

Damit bin ich dann tat­säch­lich bei der Montagsfrage ange­kom­men und ich sage, dass es auf das Genre und die Geschichte ankommt. Gerade im Bereich des Fantasy liegt es auf der Hand, dass die Männer die Kämpfer sind, solan­ge es nicht um die Amazonen geht. Aber kön­nen Magier nicht auch weib­lich sein?

Sicherlich ist die Wahl des Geschlechts der Figuren ein Spiegel unse­rer Gesellschaft, in der es Frauen je nach Lebenslage noch immer schwie­ri­ger haben, Karriere und Familie unter einen Hut zu krie­gen oder sich erfolg­reich an die Spitze eines Unternehmens zu set­zen.

Ich den­ke schon, dass es mög­lich wäre, dass die Hauptrollen in Büchern auch von Frauen über­nom­men wer­den kön­nen. Ich den­ke aber auch, dass es von den Autoren selbst kom­men muss. Wenn eine Autorin eine GEschichte im Kopf hat, war­um soll­te sie die so hin­bie­gen, dass eine weib­li­che Figur die Hauptrolle über­nimmt?

Ich hal­te nichts von Zwang und auch nicht davon, gezielt nach Büchern zu suchen, die von Frauen geschrie­ben und gleich­zei­tig eine weib­li­che Hauptrolle ein­ge­baut wur­de. Wenn ich mir mei­ne Leseliste anschaue, dann fin­den sich auch so immer wie­der Bücher dar­un­ter, die in die­ses Schema pas­sen. Ganz auto­ma­tisch und ohne Zwang.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der ande­ren Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hin­ter­las­sen. Das gilt übri­gens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge ver­öf­fent­li­chen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende noch­mals in den Originalthread.

Ich ant­wor­te nicht immer hier an die­ser Stelle auf Kommentare, son­dern direkt bei den Antworten der jewei­li­gen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusam­men­ge­fasst, die hier auf dem Blog von mir beant­wor­tet wur­den. Neben der Montagsfrage sind auch ande­re Aktionen dabei, bei denen ich mit­ge­macht habe.

2 Kommentare

  1. Hey Frank,

    wenn du Interesse an einer Fantasy-Trilogie hast, die in Punkto Gleichberechtigung und Repräsentation ganz stark ist, kann ich dir “The Crimson Empire” von Alex Marshall emp­feh­len, der ers­te Band heißt auf Deutsch “Blut aus Silber”. Inhaltlich weist sie ein paar Mängel auf, aber für mich war es ein Genuss, eine Geschichte zu lesen, in der nie­mand auch nur the­ma­ti­siert, dass Frauen alle Machtpositionen ein­neh­men und mit Transsexualität ganz natür­lich umge­gan­gen wird. Hat der Autor wirk­lich her­vor­ra­gend gemacht.

    Ansonsten ver­wei­se ich heu­te auf mei­nen Beitrag zum Thema, da hab ich mei­ne Meinung schön aus­führ­lich aus­for­mu­liert. 😀

    Montagsfrage auf dem wort­ma­gie­b­log
    Liebe Grüße,
    Elli

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