Bevor ich mich dieser Frage widme, wollte ich wissen, wie groß das Ungleichgewicht wirklich ist. Und siehe da, es gibt tatsächlich jemanden, der sich der Zahlen angenommen hat. Auf der Webseite Frauen Zählen finden sich einige Statistiken darüber, wie stark auch die Literaturwelt von Männern dominiert wird.
Interessanterweise wird dort auch auf die Rezensionen geschaut und es ist ein Ergebnis der Studie, dass es auch deutlich mehr rezensierende Männer als Frauen gibt, die auch mehr über Bücher männlicher Autoren schreiben.
Auch wenn das vielleicht Thema für eine eigene Montagsfrage wär, kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen, wenn ich mir die Buchbloggerwelt anschaue, in der ich mich regelmäßig wie der Hahn im Korb vorkomme. Ja, ich kenne auch andere Buchblogs, die von Männern geführt werden, aber gefühlt sind doch Frauen in der Mehrheit.
Das führt mich zu einer anderen Frage: Wie groß ist eigentlich der Unterschied zwischen lesenden Männern und Frauen? Das führt mich zu einer Statistik, dass 73% der Frauen ein besonderes Interesse an Büchern haben aber nur 50% der Männer (Quelle: statista, Link wurde 2024 deaktiviert).
Es gibt also mehr lesende Frauen, dafür mehr schreibende Männer. Das wäre ja auch eine Art Gleichgewicht. Diese Fragen nach den Frauen-Quoten finde ich persönlich etwas befremdlich, denn sie führen oft an der Realität vorbei, denn oftmals müssen ja erst die Grundlagen geschaffen werden, bevor man zur Spitze schaut.
Wie das bei Büchern funktionieren soll, weiß ich allerdings nicht. Denn wenn es weniger weibliche Autoren gibt, dann scheint es mir logisch, dass es mehr Bücher männlicher Autoren gibt. Und ist es wirklich so, dass wenn eine Frau ein Buch schreibt, sie wirklich lieber männliche Hauptfiguren in ihre Geschichten einbaut?
Damit bin ich dann tatsächlich bei der Montagsfrage angekommen und ich sage, dass es auf das Genre und die Geschichte ankommt. Gerade im Bereich des Fantasy liegt es auf der Hand, dass die Männer die Kämpfer sind, solange es nicht um die Amazonen geht. Aber können Magier nicht auch weiblich sein?
Sicherlich ist die Wahl des Geschlechts der Figuren ein Spiegel unserer Gesellschaft, in der es Frauen je nach Lebenslage noch immer schwieriger haben, Karriere und Familie unter einen Hut zu kriegen oder sich erfolgreich an die Spitze eines Unternehmens zu setzen.
Ich denke schon, dass es möglich wäre, dass die Hauptrollen in Büchern auch von Frauen übernommen werden können. Ich denke aber auch, dass es von den Autoren selbst kommen muss. Wenn eine Autorin eine GEschichte im Kopf hat, warum sollte sie die so hinbiegen, dass eine weibliche Figur die Hauptrolle übernimmt?
Ich halte nichts von Zwang und auch nicht davon, gezielt nach Büchern zu suchen, die von Frauen geschrieben und gleichzeitig eine weibliche Hauptrolle eingebaut wurde. Wenn ich mir meine Leseliste anschaue, dann finden sich auch so immer wieder Bücher darunter, die in dieses Schema passen. Ganz automatisch und ohne Zwang.
Wie gehabt lese ich die Beiträge der anderen Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hinterlassen. Das gilt übrigens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge veröffentlichen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende nochmals in den Originalthread.
Ich antworte nicht immer hier an dieser Stelle auf Kommentare, sondern direkt bei den Antworten der jeweiligen Blogs.
Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusammengefasst, die hier auf dem Blog von mir beantwortet wurden. Neben der Montagsfrage sind auch andere Aktionen dabei, bei denen ich mitgemacht habe.
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Hey Frank,
wenn du Interesse an einer Fantasy-Trilogie hast, die in Punkto Gleichberechtigung und Repräsentation ganz stark ist, kann ich dir “The Crimson Empire” von Alex Marshall empfehlen, der erste Band heißt auf Deutsch “Blut aus Silber”. Inhaltlich weist sie ein paar Mängel auf, aber für mich war es ein Genuss, eine Geschichte zu lesen, in der niemand auch nur thematisiert, dass Frauen alle Machtpositionen einnehmen und mit Transsexualität ganz natürlich umgegangen wird. Hat der Autor wirklich hervorragend gemacht.
Ansonsten verweise ich heute auf meinen Beitrag zum Thema, da hab ich meine Meinung schön ausführlich ausformuliert. 😀
Montagsfrage auf dem wortmagieblog
Liebe Grüße,
Elli