[Mythologie] Mythen der Antike: Aphrodite

Die Geburt der Aphrodite ist höchst son­der­bar, denn sie ent­springt dem Schaum des Meeres, wes­halb sie die »Tochter des Schaumes« ist. Zuvor jedoch ent­mann­te Kronos sei­nen Vater Uranos und warf des­sen Geschlechtsteil ins Meer. Und die­ser tat dies, weil sei­ne Mutter Gaia ihn dazu ansta­chel­te, weil Uranos die Kinder hass­te, die er mit ihr erzeug­te. Soweit die Kurzform.

Aphrodite (die bei den Römern die »Venus« ist) ist die Göttin der Liebe und der Schönheit. Sie steht aber auch für deren nega­ti­ven Eigenschaften wie Eifersucht, Eitelkeit bis hin zu Wut und Hass, die aus Zurückweisungen ent­ste­hen. Zudem hat sie ver­dammt oft die Finger im Spiel, wenn es um die Geschicke der Menschen geht. Und so ver­wun­dert es wenig, dass dem Leser in den bis­her erschei­nen Bänden der »Mythen der Antike« Aphrodite immer wie­der über den Weg lief.

Am Ende geht Luc Ferry in gewohn­ter Weise auf sei­ne Quellen ein und beleuch­tet den Mythos rund um Aphrodite bzw. Venus. Dieser Textabschnitt ist in die­sem Band recht umfang­reich aus­ge­fal­len, weil der Autor zusätz­lich einen Blick auf die Nachkommen Aphrodites wirft. Hier muss man wohl sagen, auf eini­ge Nachkommen, denn mit ihren zahl­rei­chen Liebschaften zu unzäh­li­gen Männern kom­men schon eini­ge zusam­men.

Fazit

Aphrodite ist nicht nur die Göttin der Liebe, son­dern auch ein furcht­erre­gen­des, rach- und eifer­süch­ti­ges Biest. Sie hat erstaun­lich oft die Finger im Schicksal der Menschen und ande­ren Göttern des Olymp. Luc Ferry gibt der Göttin viel Raum und zeigt oft­mals mit eini­gem an Witz, wie sie die Fäden in der Hand hält.

aphrodite

Titel: Mythen der Antike: Aphrodite
Autor: Ferry, Luc
Illustrator: Baiguera, Giuseppe
Genre: Mythologie
Seitenzahl: 112
Verlag: Splitter Verlag
Band: 23 von 27

4.5÷5

Originaltitel: Aphrodite
Übersetzer: Harald Sachse
Herkunft: Frankreich
Jahr: 2022 / 2023 (org./dt.)

Derzeit gibt es 27 Bände der “Mythen-der-Antike”-Reihe von Luc Ferry aus dem Splitter Verlag (ver­mut­lich sind aber mehr in Planung). Alle Bände der Reihe habe ich in einer Übersicht vor­ge­stellt. 

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Graphic Novels und Comics fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

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Ein Kommentar

  1. Aphrodite und Anchises

    Es gibt sehr vie­le Nachkommen der Aphrodite, dabei ist Aineias sehr inter­es­sant. Gerne wirft Aphrodite mit Flüchen um sich, einst war sie aller­dings sel­ber einem Fluch unter­wor­fen. Zeus hat­te bewirkt, dass Aphrodite in unstill­ba­rer Liebe zu Anchises ent­brann­te. Dadurch war sie gezwun­gen, sich mit dem sterb­li­chen Anchises zu paa­ren (ohne sich dage­gen weh­ren zu kön­nen). in der grie­chi­schen Mythologie ist Anchises ein schö­ner König von Dardanos nahe Troja.

    Aineias

    Der Sohn der Aphrodite und des Anchises heißt Aineias, der in der grie­chi­schen und römi­schen Mythologie glei­cher­ma­ßen extrem bedeut­sam ist. Im tro­ja­ni­schen Krieg gehör­te Aineias zu den Haupthelden der Troer. Er über­leb­te den Krieg und gelang­te nach eini­gen Irrfahrten in die Region Latium in Mittelitalien. Dort grün­de­te er die Stadt Alba Longa, aus der am 21. April 753 vor unse­rer Zeitrechnung Rom her­vor­ging. Beschrieben wird Aineias des­halb als Stammvater der Römer.

    Aphrodite, Anchises und Aineias ->

    https://www.mythologie-antike.com/t672-anchises-mythologie-vater-des-trojanischen-helden-aineias-aeneas

    Quellen

    Vergil, Aeneis 3,707–710

    Ovid, Fasti 2,543–544

    Homerischer Hymnus an Aphrodite 45–46 (Homer)

    Hyginus, Fabulae 94; 270

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