Die Mythen der Antike als Graphic Novel von Luc Ferry

Die Mythen der Antike sind unvergessen und werden immer wieder sehr gerne aufs neue erzählt. Auf meinem Blog finden sich mittlerweile sehr viele Buchvorstellungen, die die Mythen auf ihre ganz eigene Art und Weise erzählen. Eine ganz besondere Reihe hat Luc Ferry mit seinen Graphic Novel Adaptionen erschaffen, der ich mit diesem Beitrag einen eigenen Raum auf diesem Blog gebe.

Die Adaptionen sind so unterschiedlich, wie es die jeweiligen Figuren aus der Mythologie sind. Meist bedient sich Luc Ferry der griechischen Mythologie, greift hin und wieder auch zu anderen Kulturkreisen. Nicht alle Adaptionen haben mir sehr gut gefallen, aber in Summe ist die Reihe sehr lohnenswert.

Die einzelnen Bände sind alle allein lesbar und bauen nicht aufeinander auf. Sie können also so gelesen werden, wie der Leser gerade Lust zu hat. Manchmal ist es zwar von Vorteil, wenn man einige anderen Mythen kennt, aber zwingend notwendig ist es zum Verständnis der Erzählung nicht. 

Folgend habe ich die einzelnen Bände mit meinem jeweiligen Fazit gelistet, wobei die Cover jeweils mit den Reviews verlinkt sind. Fehlende Bände werde ich nach und nach vorstellen. Ich wünsche nun viel Spaß mit den Streifzügen durch die Mythen der Antike.

Auf den Seiten des Splitter Verlags finden sich alle dort veröffentlichte Werke von Luc Ferry. 

Band 1: Daedalus und Ikarus

Der Mythos des Ikarus berührt durch die vielen Nebenfiguren sehr viele andere Mythen. Luc Ferry ist es meines Erachtens sehr gut gelungen, aus den vielen Bausteinen genau jene herauszupicken, um sich auf Ikarus zu konzentrieren.

5/5

Band 2: Die Ilias

Diese umfangreiche Graphic Novel erzählt sehr stimmungsvoll seine Geschichte von der Ilias, wobei sich Luc Ferry meiner Meinung nach dicht an der Vorlage gehalten hat. Mit gut 140 Seiten Graphic Novel und nochmals 20 Seiten Zusatzinformationen zu dem Werk, fällt dieses Buch erfreulich umfangreich aus. Ich finde, die Ilias wurde hier seiner würdig als Graphic Novel in Szene gesetzt.

5/5

Band 3: Jason und das Goldene Vlies

Ich muss gestehen, dass mir dieser Mythos überhaupt nicht geläufig war, auch wenn ich die einzelnen Figuren kannte. Da traf es sich gut, dass dieser Mythos ebenfalls den Weg in diese Reihe gefunden hat, inklusive der Anmerkungen des Autors zum Schluss, die deutlich informativer sind als das, was das Netz so hergibt

5/5

Band 4: Ödipus

In Summe ist diese Variante des Ödipus-Mythos gelungen und über weite Strecken stimmig. Die Auseinandersetzung des Autors zum Ende des Buchs ist sehr spannend und interessant und ergänzt die Graphic Novel sehr gut.
4/5

Band 5: Perseus und Medusa

In dieser Comic-Version von Perseus sind mir einige Szenen zu kurz gekommen (während andere etwas zu viel Raum erhalten haben). Zusammen mit der zeichnerischen Qualität wird der Comic nur noch bedingt empfehlenswert. Klar, wer die Reihe „Mythen der Antike“ sammelt, kommt an diesem Band nicht vorbei. Ob an der Mythologie Interessierte zugreifen, sollte wohlüberlegt sein.

3/5

Band 6: König Midas

Luc Ferry hat im ersten Teil eine gute Wahl getroffen, wie er die kurze Geschichte etwas aufbauschen kann. Im zweiten Teil wirkt hingegen vieles zu aufgesetzt und etwas unpassend. Mir fehlte der rote Faden bzw. die Verknüpfung zwischen beiden Ereignissen.

3/5

Band 7: Herakles

Die Heldentaten des Herkules sind in Wahrheit die 12 Aufgaben des Herakles. Ohne Hollywood-Weichspülung wird in dieser umfassenden Graphic Novel das Leben und Leiden vom Anfang bis zum Ende gut dargestellt.

4/5

Band 8: Theseus

So mancher Mythos ist recht tragisch, so wie auch der von Theseus. Obwohl er viel geschafft hat, wird es ihm nicht vergönnt, ein glückliches Leben zu leben. Ein gut erzählter Mythos, der gut in Szene gesetzt wurde.

Band 9: Antigone

Ja, man muss die griechische Mythologie mögen und vielleicht auch schon den Ödipus-Mythos kennen, wenn man an diesem Buch Gefallen finden möchte. Die Erzählung ist relativ dicht und dramatisch, ganz so, wie ich es in der ein oder anderen Buchvorlage gelesen habe. Ich finde es sowohl gut erzählt wie auch gut umgesetzt und passend in der Reihe »Mythen der Antike«.

5/5

Band 10: Die Odyssee

Wer kennt die Odyssee nicht? Wenn vielleicht auch nicht in Gänze und vielleicht »nur« als Verfilmung. Wenn ich mir nur die Erzählung anschaue, dann ist es eine sehr phantastische Reise mit vielen Hindernissen. Wer mag, kann darüber hinaus der philosophischen Interpretation des Autors folgen. So oder so eine sehr zu empfehlende Adaption, die dem Inhalt entsprechend erfreulich umfangreich ausfällt.

5/5

Band 11: Eros & Psyche

Hin und wieder hadere ich ja mit dem Umfang. Bei Eros & Psyche ist der Standard-Umfang von 56 Seiten überaus ausreichend, um der Erzählung den Raum zu geben, den sie braucht. In meinen Augen eine sehr gute Graphic-Novel-Adaption.

5/5

Band 12: Prometheus und die Büchse der Pandora

Es ist spannend, sich wieder ins Gedächtnis zu rufen, was es mit den beiden griechischen Figuren auf sich hat, die jeder zu kennen scheint. Der Umfang des Buchs ist vollkommen ausreichend, um diesen Mythos dem Leser näherzubringen.

5/5

Band 13: Bellerophon und die Chimäre

Da es einige Mythen gibt, in denen die Hybris eine Rolle spielt, so hätte es dem Bellerophon-Mythos in meinen Augen ganz gut getan, wenn auch ihm ein zweiter ähnlicher zur Seite gestellt worden wäre.
3/5

Band 14: Orpheus und Eurydike

Ich finde, dass es beiden Mythen gutgetan hätte, wenn sie einen Einzelband spendiert bekommen hätten. Der thematische Zusammenhang ist mir persönlich zu vage. Davon einmal abgesehen, ist die Umsetzung gelungen und vor allem zeichnerisch gut umgesetzt.

4/5

Band 15: Dionysos

Dass die Geschichte teils etwas verworren ist, passt ja ganz gut zum Dionysos-Mythos. Dieser Gott der Ausschweifungen wird gut in Szene gesetzt und der Leser bekommt am Ende den Mythos in Gänze nähergebracht. Auch wenn das Buch dafür vielleicht mehrmals gelesen werden muss.
4/5

Band 16: Tantalos und weitere Mythen vom Hochmut

In diesem Buch gibt es gleich mehrere Erzählungen zu den unterschiedlichsten Figuren aus der griechischen Mythologie. Die Erzählungen passen thematisch ganz gut zusammen, auch wenn es noch andere Figuren gibt, die der Hybris zum Opfer fallen. 

5/5

Band 17: Sisyphos & Asklepios

Die beiden Figuren quetschen sich ein wenig in das 56-Seiten-Format. Beiden Figuren hätte ein bisschen mehr Raum nicht geschadet. Trotz der Kritikpunkte kann ich diesen Band empfehlen.

4/5

Band 18: Gilgamesch

Ich denke, dass der Gilgamesch-Epos gar nicht so bekannt ist, weshalb diese Graphic-Novel-Adaption sehr gut geeignet ist, sich diesem zu nähern. In Summe ist die Adaption sehr gut gelungen, weshalb ich den “Ausflug” in die sumerische Mythologie voll und ganz empfehlen kann.

5/5

Band 19: Die Geburt der Götter

Klar gehört es zu einer solchen Reihe dazu, zu zeigen, wie die Götter auf den Olymp kamen. Nur merkwürdig, dass es der neunzehnte Band der »Mythen-der-Antike-Reihe« war, mit dem die Entstehungsgeschichte erzählt wurde. Auf jeden Fall ist diese Darstellung gut gelungen.

4/5

Band 20: Athene

Meinem Empfinden nach ist Athene die vielseitigste Göttin in den Reihen der zwölf olympischen Gottheiten. In diesem gelungenen Band wird kurz und knackig Athene in all ihren Facetten darstellt.

5/5

Band 21: Narziss & Pygmalion

In diesem Band werden die Schicksale von Echo und Narziss gut verständlich dargestellt. Und mit dem Mythos des Pygmalion das Gegenstück in Kontrast dazu gesetzt. Eine in meinen Augen gute Zusammenstellung, die empfehlen kann.

4/5

Band 22: Die Kriege des Zeus

In diesem Band wird erzählt, wie Zeus die ersten drei wichtigen Kriege führte und gewann.

Eigentlich hätten die Bände, in denen es um die Erschaffung der Welt geht, an den Anfang der Reihe gehört.

5/5

Band 23: Aphrodite

Aphrodite ist nicht nur die Göttin der Liebe, sondern auch ein furchterregendes, rach- und eifersüchtiges Biest. Sie hat erstaunlich oft die Finger im Schicksal der Menschen und anderen Göttern des Olymp. Luc Ferry gibt der Göttin viel Raum und zeigt oftmals mit einigem an Witz, wie sie die Fäden in der Hand hält.

4.5/5

Band 24: Die Liebschaften des Zeus

Ich denke, dass es gerechtfertigt gewesen wäre, wenn dieser Band umfangreicher ausgefallen worden wäre. Auf den knapp 60 Seiten lassen sich eben nur einige Liebschaften und Kindszeugungen darstellen. So liegt der Schwerpunkt eher punktuell auf einigen wesentlichen bzw. einflussreichen Kindszeugungen, die sich teils auch schon in dieser Reihe gezeigt haben. 

4/5

Band 25: Thyphon

Ich konnte ehrlich gesagt mit der mythologischen Figur des Typhon wenig anfangen und wusste nicht, wie er in die griechische Mythologie passt. Hier fand ich es gut, wie diese Comic-Reihe für Aufklärung sorgte.

4/5

Band 26: Apollon

In kaum einem Buch aus der Reihe »Mythen der Antike« lohnt es sich wie in diesem, es gleich nochmals zu lesen, nachdem man die Abhandlung von Luc Ferry gelesen hat. So manche Szene und Aussage erscheint in einem komplett anderen Licht. Es ist eine gut erdachte Darstellung des Apollon, die sich sehr gut in die Reihe einbettet.

Band 27: Die Unterwelt – im Reich des Hades

Der Blick in die Unterwelt lässt mehrfach deutlich werden, wie wichtig diese Welt ist, um das kosmische Gleichgewicht beizubehalten.

Und weil es so schön ist, hier nochmals eine kompakte Übersicht über alle bisher erschienen Titel. 

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