[Novelle] Wie man einen Toaster überlistet

Buchcover Wie man einen Toaster ueberlistet

Titel: Wie man einen Toaster über­lis­tet
Autor: Doctorow, Cory
Genre: Novelle / Near Future
Seitenzahl: 176
Verlag: Heyne Verlag
Wertung: ★★★★☆
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Der Titel die­ser klei­nen Novelle ist durch­aus wört­lich zu neh­men. Der Aufhänger ist tat­säch­lich ein Toaster, der sich wei­gert, ein Toast zu toas­ten, weil sei­ne Programmierung dies nicht zulässt. Selbstverständlich wird der Leser in die­ser klei­nen Novelle auf einen ande­ren Pfad gelei­tet.

Intelligenz

Die Erzählung spielt in der nahen Zukunft (auf neu­deutsch Near Future), in der das Leben durch zahl­rei­che IoT-Geräte erleich­tert wird. Der Gedanke, dass alles “smart” sein soll, wird hier wei­ter­ge­spon­nen. Mit “IoT” ist “Internet of Things” oder zu gut deutsch “Internet der Dinge” gemeint. Dahinter ver­steckt sich ein Allesnetzwerk, in dem vie­le belie­bi­ge Geräte unter­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren. Wie z.B. eine Toastscheibe mit einem Toaster oder das Geschirr mit dem Geschirrspüler.

Dass die “Intelligenz” der Internetgiganten recht frag­wür­dig ist, mer­ken die User im tag­täg­li­chen Umgang im Netz, in dem die hoch­ge­lob­ten intel­li­gen­ten Algorithmen eben­so ver­sa­gen, wie die ver­meint­lich intel­li­gen­ten Geräte in die­ser Novelle. Doctorow zeigt dem Leser ein Szenario, in dem der sozia­le Status eng mit die­ser Intelligenz ver­bun­den wird und eine Klassengesellschaft for­miert. Eine Angst, die aktu­ell mit der Angst um die Freiheit im Internet ein­her­geht und gar nicht mal so weit her­ge­holt sein mag.

Fazit

Diese klei­ne “Near Future Novelle” regt den Leser zum Nachdenken an, ob wirk­lich alles smart wer­den muss und wohin die Möglichkeiten eines “Internet der Dinge” füh­ren kann. Dadurch wird die­se Erzählung zu einem Buch über Freiheit und Selbstbestimmung, die sich kein Mensch in einer Gesellschaft neh­men las­sen soll­te. Sehr bemer­kens­wert fand ich in die­sem Zusammenhang die Wertfreiheit hin­sicht­lich der gezeig­ten Hauptfigur, die frei von eth­ni­scher Herkunft und Religion dar­ge­stellt ist. Eine emp­feh­lens­wer­te Novelle, die ich allen Lesern ans Herz legen kann.


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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.
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