[Rezension] Die Tyrannenlüge

tyrannenluege

Titel: Die Tyrannenlüge: Warum unse­re Kinder genau das sind, was die Welt von mor­gen braucht
Autor: Dibbern, Julia
Genre: Ratgeber
Verlag: Kösel-Verlag
Wertung: ★★★★★
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Ich habe immer schon zu den Menschen gehört, die mit dem Satz »frü­her war alles bes­ser« nichts anfan­gen konn­te. Ganz ein­fach, weil nach mei­nem Empfinden und nach den Erzählungen der älte­ren Generation es ein­fach nicht bes­ser war. Von daher kann ich den Grundtenor des Buchs »Die Tyrannlüge« zu hun­dert Prozent unter­strei­chen, auch wenn ich nicht in allen Aspekten der Autorin über­ein­stim­me.

»Die Jugend von heute«

Als Vater von drei Kindern ist es mir per­sön­lich noch nicht unter­ge­kom­men, dass mei­ne Jungs aus mei­nem Umfeld her­aus als Tyrannen bezeich­net wur­den. Was gleich zum ers­ten Aspekt des Buchs führt, näm­lich der Begrifflichkeiten und wer eigent­lich dafür ver­ant­wort­lich ist, die­se in die Welt zu set­zen.

»Die Jugend von heu­te« war immer schon pro­ble­ma­tisch und wit­zi­ger­wei­se sind die­je­ni­gen, die aus ihrer Jugend von unan­ge­brach­ten Vorwürfen spre­chen, die glei­chen, die sel­bi­ge in die heu­ti­ge Welt set­zen. Julia Dibbern ver­wen­det ein gutes Drittel in die­sem Buch, um zu sen­si­bi­li­sie­ren, woher die Unkenrufe den Kindern gegen­über über­haupt her­kom­men und unter­mau­ert die­se Aussagen mit zahl­rei­chen Zitaten und Studien.

Kein Erziehungsratgeber

Das Buch möch­te kein Erziehungsratgeber im klei­nen sein, son­dern ver­sucht eher über­ge­ord­net das Grundverständnis gegen­über Kindern (und Jugendlichen) zu ver­mit­teln. Es geht nicht dar­um, wie Eltern Kindern dazu brin­gen kön­nen, abends ins Bett zu gehen, son­dern um das Verstehen der Bedürfnisse – und zwar von bei­den Parteien, Eltern wie Kindern.

Hin und wie­der mag die Betrachtung auf eine Situation etwas zu ein­sei­tig sein, man­ches Beispiel viel­leicht nicht zu hun­dert Prozent kor­rekt, aber die Botschaft des Buchs ist ein­deu­tig. Auch wenn aus dem eige­nen Umfeld her­aus Kinder nicht per se nega­tiv betrach­tet wer­den, mag der ein oder ande­re Leser in die­sem Buch sehr vie­le Wahrheiten ent­de­cken.

Fazit

Dieses klei­ne Buch regt an, sich Gedanken über die Eltern-Kind-Beziehung zu machen und wie Kinder von der Gesellschaft gese­hen wer­den soll­ten (oder im Grunde genom­men müss­ten). Dabei rich­tet sich das Buch eigent­lich gar nicht an Eltern, weil sie schon längst wis­sen, was sie an ihren Kindern haben, son­dern viel­mehr an jene, die laut pol­ternd schlecht über Kinder, Eltern und Familien schimp­fen. Nur fürch­te ich, dass genau jene mit die­sem Buch nicht erreicht wer­den. Schade!

Auch glau­be ich, dass sich die Familienlandschaft inner­halb Deutschlands inner­halb der letz­ten Jahre ver­än­dert hat und sehr vie­le Familien sich für eine posi­ti­ve Entwicklung ver­ant­wort­lich zeich­nen (auch wenn die Politik dage­gen­zu­steu­ern scheint). Dieses Buch unter­streicht und unter­stützt die­se Familien eben­so wie all jene, die sich auf dem Weg dort­hin befin­den.

Noch mehr Bücher für Eltern fin­den sich hier auf die­sem Blog auf der Kinderbuchseite. Ganz unten stel­le ich emp­feh­lens­wer­te Bücher für Eltern vor.

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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite die­ses Blogs.
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