[Rezension] Magritte und sein Apfel

 magritte

Titel: Magritte und sein Apfel
Autor: Verplancke, Klaas
Genre: Kinderbuch
Verlag: Diogenes
Wertung: ★★★★★
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Wer an Surrealismus denkt, dem mag viel­leicht Magritte in den Sinn kom­men, aber eher kein Kinderbuch. Dieses Buch aus dem Diogenes Verlag wird das sicher­lich ändern. Denn die­ses Kunst-Kinderbuch bringt den Kindern (aber auch Erwachsenen) den Surrealismus Magrittes näher.

Metamorphosen

Während bei Dali, einem wei­te­ren gro­ßen Surrealisten, die Welt eher zer­fließt (wie z.B. die berühm­ten Uhren), so ver­frem­det Magritte Alltägliches. Es han­delt sich eher um eine Metamorphose der Standorte. Wer Probleme mit die­ser Art Kunst hat, neh­me sich z.B. das Bild eines rea­lis­tisch gemal­ten Apfels mit dem Titel “Das ist kein Apfel”. Klar, es ist nur ein Abbild, das man nicht essen kann.

Ähnliche Metamorphosen erle­ben die Kinder in die­sem Buch, in dem z.B. eine Pfeife ein Hammer ist. Gerade mit sol­chen Darstellungen haben Kinder deut­lich weni­ger Probleme als Erwachsene, zei­gen vie­le Kinderbücher auch ohne Bezug zum Surrealismus oft­mals abs­trak­te Darstellungen.

 

Was das Buch nicht ist

Die Bilder in die­sem Buch sind in Anlehnung an die Werke von Magritte ent­stan­den, zei­gen sie aber nicht im Detail. Erst auf der letz­ten Seite wer­den eini­ge Werke von ihm gezeigt, deren Elemente sich aller­dings im Buch wie­der­fin­den. Wer sich bei die­sen Bildern fragt, was das außer­ge­wöhn­li­che ist, soll­te genau­er hin­schau­en und ggf. die fran­zö­si­schen Titel über­set­zen.

Eines soll­te klar sein. Dieses Buch ist weder ein kunst­his­to­ri­sches Werk für Kinder, noch beschreibt oder inter­pre­tiert es Magrittes Werke kind­ge­recht. Selbst eine Erklärung, was Surrealismus ist und dass die Künstler die Bilder geprägt von den Eindrücken des ers­ten Weltkriegs gemalt haben, sucht der Leser ver­geb­lich.

Und so feh­len in die­sem Buch auch vie­le wich­ti­ge Bilder des Malers, weil eher gezeigt wer­den soll, wie man selbst “um die Ecke” den­ken kann. Und was aus einem ver­meint­lich ein­fa­chen Gedanken ent­ste­hen kann.

 

Fazit

Ich habe die­ses Buch jeweils ein­zeln mit mei­nen Jungs im Alter von drei, sie­ben und neun gele­sen und so rich­tig ver­ste­hen konn­ten nur die bei­den Großen, was das Buch den Kindern sagen woll­te. Somit trifft die Altersempfehlung des Verlags “ab sechs Jahren” für uns zu.

Ich gebe zu, dass ich ein biss­chen mehr “Kunst” in die­sem Buch erwar­tet habe. Das ist aller­dings mei­ne Sicht als Erwachsener, der den Künstler und sei­ne Werke kennt. Und so wur­de ich von ande­rer Seite posi­tiv über­rascht. Nämlich von der Reaktion mei­ner Kinder, die jeweils über den Bildern geses­sen haben und ihre grau­en Zellen schon fast sicht­bar gear­bei­tet hat­ten.

Dieses Buch hat den Nerv mei­ner Kinder getrof­fen und das soll­te ein Kinderbuch! Und somit gab es dann auch von den bei­den jeweils ein posi­ti­ves Urteil zu die­sem Buch, das natür­lich voll­stän­dig hier in die Rezensionen ein­ge­flos­sen ist.

 

Einen Blick ins Buch gewährt der Diogenes Verlag auf sei­ner Homepage.

 


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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Diogenes Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu den Rezensionsexemplaren fin­den sich auf der Verlagsübersicht.

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