[Test] Legimi

Legimi hat­te zum Start schon diver­se Werbeaktionen gestar­tet und ver­sucht regel­mä­ßig die Kunden mit einem zwei­mo­na­ti­gen Probeabo zu locken. Ich habe das Angebot aus­gie­big getes­tet und kom­me für mich zum Schluss, das Angebot nicht wei­ter zu nut­zen.

Als Hintergrund für Leser, die mit Legimi nichts anfan­gen kön­nen. Es han­delt sich um einen Dienstanbieter, bei dem der Leser E‑Books und Hörbücher aus­lei­hen kann. Oder genau­er gesagt erwirbt man ein zeit­lich begrenz­tes Nutzungsrecht für die­se Medien.

Weshalb ich das Angebot nicht wei­ter nut­zen wer­de:

  • Das Angebot scheint groß, ist es schluss­end­lich dann aber nicht, denn in den Genres, die ich lese (Fantasy, Science Fiction, Horror), fin­den sich nur weni­ge Bücher.
  • Dass Fantasy und Science Fiction immer wie­der zusam­men­ge­wür­felt wer­den, ken­ne ich schon von ande­ren Plattformen, wobei ich bis heu­te kei­ne Ahnung habe, wes­halb das so gehand­habt wird, da die bei­den Genres unter­schied­li­cher nicht sein kön­nen. Bei Legimi wer­den aber auch die Genres Abenteuer, Thriller und Horror mit­ein­an­der ver­mischt. Ein geziel­tes Stöbern fällt da schwer.
  • Bei der Wahl der Bücher ist eine Qualitätsauswahl kaum mög­lich. Den Schund von den guten Büchern zu unter­schei­den ist sehr auf­wän­dig.
  • Das Verlagsangebot ist nur mäßig. Eine Sortierung nach Verlagen ist nicht mög­lich. Zudem sind teil­wei­se nur sehr begrenz­te Bücher aus einem Verlagsprogramm erhält­lich.
  • Grundsätzlich ist eine geziel­te Filterung des Programms nicht mög­lich.
  • Im Abo sind nicht alle Bücher ent­hal­ten. Mir ist voll­kom­men unver­ständ­lich wes­halb.
  • Mit 4,99 Euro im Monat ist es ver­gleichs­wei­se teu­er.
  • Das Lesegerät muss regel­mä­ßig eine Verbindung zum Internet auf­bau­en (spä­tes­tens zur Verlängerung des Abos), damit die Bibliothek nicht gesperrt wird. Ich habe die Apps zwar nicht im Urlaub getes­tet, aber ich stel­le es mir sehr beschei­den vor, gera­de dann kei­nen Zugriff mehr auf mei­ne Bibliothek zu haben.
  • Ich kann ledig­lich vier eige­ne Bücher zur eige­nen Bibliothek pro Monat hoch­la­den.
  • Es gibt kei­ne Möglichkeit, die Bücher im Browser und damit tat­säch­lich mit jedem Endgerät zu lesen. Für eine Cloud basier­te Plattform schwach.
  • Im Abo kön­nen die E‑Books weder auf einem Kindle noch auf einem Tolino gele­sen wer­den.
  • Nach Beendigung des Abos kön­nen die Bücher nicht mehr gele­sen wer­den.

Den Vergleich mit Amazon muss der Anbieter aus­hal­ten. Prime Reading ist Bestandteil von Amazon Prime, das den Nutzer im Monat 5,75 Euro kos­tet. Prime Reading bekommt man nicht ein­zeln. Prime Music, Prime Video und den kos­ten­lo­sen Versand erhält man also gleich mit, auch wenn man es nicht wünscht.

  • Das Angebot von Prime Reading ist kaum ein­ge­schränk­ter, dafür ist die Suche ein­fa­cher. Außerdem habe ich bei Prime Reading mehr Bestseller ent­deckt.
  • Die Filterung ist aber auch hier nur beschränkt mög­lich.
  • Oftmals gibt es von Trilogien nur die ers­ten Teile. Für die ande­ren Teile muss ich dann wie­der extra zah­len.
  • Das Lesen der Bücher ist auf den Kindle beschränkt oder auf die Kindle-Apps für Smartphone und Tablets. Dafür ist das Lesen im Browser mög­lich.
  • Einmal her­un­ter­ge­la­den, kön­nen die Bücher belie­big lan­ge off­line gele­sen wer­den.
  • Ich kann qua­si unbe­grenzt eige­ne Bücher und Dokumente hoch­la­den.
  • Das Abo beinhal­tet auch Zeitungen, was sich aber nur lohnt, wenn man einen guten Monitor oder ein gutes Tablet zur Verfügung hat.
  • Der Konzern möch­te den User zusätz­lich gern Kindle Unlimited aufs Auge drü­cken. Das kos­tet dann wei­te­re 9,99 Euro im Monat, dafür ist die Auswahl signi­fi­kant grö­ßer.

Fazit

Nur zum Bezug von Büchern loh­nen mei­nes Erachtens bei­de Abos nicht. Das Angebot von Prime Reading nut­ze ich tat­säch­lich so gut wie nie, son­dern habe Amazon Prime haupt­säch­lich wegen der Versandpauschale und Prime Video. 

Wer nur E‑Books lesen möch­te, fährt mei­nes Erachtens bes­ser, wenn er die Bücher, die er beim stö­bern ent­deckt, gezielt kauft. Bei den Abos ist man näm­lich sehr fremd­be­stimmt und liest kaum aktu­el­le Bücher, son­dern oft­mals älte­re Werke, auch wenn die­se teil­wei­se sehr bekannt und popu­lär sind (bzw. waren). Wirkliche Neuerscheinungen sind eher Mangelware.

Wer älte­re Bücher liest, fin­det sehr vie­le E‑Book-Angebote bei den Verlagen, wo die Bücher teil­wei­se unter 5 Euro ange­bo­ten wer­den. So kann ich viel geziel­ter nach den Büchern suchen, die mir wirk­lich gefal­len.

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