[Belletristik] Gestohlene Erinnerung

Es ist eine sehr inter­es­san­te Idee, die Crouch mit die­sem Buch hier ver­folgt. Es eröff­net sich dem Leser eine kom­plett ande­re Möglichkeit der Zeitreise. Und das sage ich nur des­halb, weil die­se Möglichkeit schon recht früh im Buch offen­bart wird.

Und dann?

Und dann geht es erst rich­tig los. Denn durch die­se bis­her in der Literatur sel­ten vor­ge­stell­ten Möglichkeit einer Zeitreise, wird das übli­che Zeitparadoxon (wei­test­ge­hend) eli­mi­niert. Und dadurch offen­ba­ren sich natür­lich ganz neue erzäh­le­ri­sche Möglichkeiten, die Crouch wirk­lich sehr gut nutzt.

Auch wenn so man­cher Gedankengang nicht immer nach­voll­zieh­bar ist, ent­wi­ckelt sich eine unglaub­lich hohe Geschwindigkeit mit einer außer­ge­wöhn­li­chen Spannung. Ich wur­de als Leser regel­recht durch die Seiten gezo­gen, weil ich ein­fach wis­sen woll­te, wie es wei­ter­geht und wie sich die Geschichte im nächs­ten Schritt ent­wi­ckelt.

Die bei­den Hauptfiguren des Romans sind vor­züg­lich gewählt und pas­sen per­fekt in die gestü­ckel­te Handlung. Denn es ist logisch, dass es zeit­li­che Sprünge gibt, wenn von Zeitreisen die Rede ist. Es bil­det sich ein “har­mo­ni­sches” Wechselspiel zwi­schen den Figuren und die Momente, in denen sie die Bühne betre­ten und wie­der ver­las­sen, sind sehr gut gewählt. Und wer sich die Spannung nicht neh­men möch­te, schaut bes­ser nicht ins Inhaltsverzeichnis.

Dieser Roman ist übri­gens ein Einzelband, der die Handlung zwar abschließt, aber dezent offen endet (ähn­lich dem Film “Inception”, wenn die­ser bekannt ist, in dem das Ende eben­falls dezent offen gehal­ten wird).

Fazit

Ein wirk­lich rasan­ter Genremix, der in vie­len Belangen mich als Leser über­zeu­gen konn­te. Ein unver­brauch­tes Setting, gut gewähl­te Figuren und eine rasan­te Erzählweise haben mich voll und ganz errei­chen kön­nen. Von mir gibt es eine unein­ge­schränk­te Leseempfehlung für alle, die außer­ge­wöhn­li­che Geschichten mögen.

achtung explizite gewaltdarstellung

⚠️Achtung⚠️Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Beschreibungen von Gewalt und ist somit nicht für min­der­jäh­ri­ge oder zart besai­te­te Leser geeig­net.

cover gestohlene-erinnerung

Titel: Gestohlene Erinnerung
Autor: Crouch, Blake
Genre: Belletristik / Phantastik / Science Fiction
Seitenzahl: 432
Verlag: Goldmann Verlag

5/5

Originaltitel: Recursion
Übersetzer: Rainer Schmidt
Herkunft: USA
Jahr: 2019 (org./dt.)

Asche auf mein Haupt, ich oute mich. Da möch­te ich schau­en, was der Autor sonst so geschrie­ben hat, da fällt mir auf, dass er die Wayward-Pines-Trilogie geschrie­ben hat, die ich vor gar nicht so lan­ger Zeit hier auf dem Blog vor­ge­stellt habe. Und wo ich es nun weiß, den­ke ich, dass es zu dem Autor passt. Irgendwie ach­te ich kaum auf die Namen der Autoren, son­dern erin­ne­re mich viel lie­ber an die Geschichten, die sie schrei­ben. Ist mir lie­ber, als mich an den Autor und nicht an die Geschichte zu erin­nern. (-:

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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.

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5 Kommentare

  1. Haha, Frank, und ich dach­te, du hast zu sei­nem neu­en Buch gegrif­fen, eben weil dir Wayward gut gefal­len hat­te 😀
    Ich bin jeden­falls auch gespannt auf “Gestohlene Erinnerung”, auch wenn mir Band 2 von Wayward ja nicht mehr ganz so gut gefal­len hat­te. Aber es gibt auch noch einen Einzelband von ihm: Black Matter Der Zeitenläufer. Hab ich vor ein paar Jahren gele­sen und fand ich total fas­zi­nie­rend!

    Ich mer­ke mir Namen nicht so gut, aber wenn ich etwas rezen­siert habe, hab ich den Namen so oft geschrie­ben in sämt­li­chen Listen etc., da bleibt der dann doch ein­fach hän­gen ^^

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hallo Aleshanee,

      stimmt, hät­te ich ver­mut­lich auch gemacht. Jetzt bin ich nach Klappentext und Leseprobe gegan­gen 🙂 Und wenn Dir der ers­te Teil gefal­len hat, dann wird Dir sicher­lich auch die­ses gefal­len. Die ande­ren bei­den Wayward-Bücher sind ja dann doch ein wenig anders als der ers­te Band. Und die­ses Buch hier dürf­test Du recht schnell durch­ha­ben. Das liest sich näm­lich recht locker flo­ckig…

      Viele Grüße
      Frank

  2. Hey Frank,

    ich muss dich auf jeden Fall bei mir ver­lin­ken, wenn mei­ne Rezension nächs­ten Samstag erscheint, weil ich am Ende auch an Inception gedach­te habe. Ich habe aber bei dem Buch auch sehr häu­fig an Fringe gedacht.
    Mir hat der Roman auch sehr gut gefal­len und ich hat­te nur Kleinigkeiten aus­zu­set­zen. Die Idee hin­ter dem Ganzen fin­de ich abso­lut geni­al, aber das liegt wahr­schein­lich wirk­lich dar­an, dass es sowas Ähnliches auch bei Fringe gab, auch wenn die Theorie da einen etwas ande­ren Weg mit ande­ren Folgen ver­folgt.

    LG, Moni

    1. Hallo Moni,

      da bin ich mal gespannt, wie Du das Buch vor­stellst. Ich fand es näm­lich etwas schwie­rig, die pas­sen­den Worte zu fin­den, ohne zu viel zu ver­ra­ten 😉

      Viele Grüße
      Frank

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