[Umwelt] Weniger Müll

Deutschland pro­du­ziert immer noch viel Müll. Da ist der Ansatz sehr gut, schon bei den Kindern ein Bewusstsein dafür zu schaf­fen, Müll ein­zu­spa­ren. Das kann belie­big schwie­rig sein, Kinder dazu zu sen­si­bi­li­sie­ren, dass auch sie einen Beitrag leis­ten kön­nen, die Ressourcen der Welt ein wenig bes­ser zu nut­zen. Im Buch „Weniger Müll“ schlägt Sophie Frys vor, die­ses Bewusstsein, in Form von Projekten zu schaf­fen.

Dies ist mei­nes Erachtens eine gute Idee, denn mit klei­ne­ren Projekten schafft man ein kla­res Ziel bzw. eine kla­re Aufgabe und zeigt, wie mit ein­zel­nen Schritten Müll ver­mie­den wer­den kann. Die Auswahl an Projekten ist aller­dings ein wenig frag­wür­dig. Das Buch ist in acht Kapitel unter­teilt. Während [Zimmer] „Aufräumen“ oder „Essen nicht ver­schwen­den“ Kindern gut ver­mit­telt wer­den, so ist ein Kapitel „Natürlich rei­ni­gen“ für Kinder eher nicht so anspre­chend. Auch das Thema „Gärtnern“ wird vie­le eher vor Probleme stel­len, zumal die dort vor­ge­stell­ten Projekte wenig bis kaum dazu bei­tra­gen, Müll zu ver­mei­den.

Das Ausmisten des eige­nen Spielzeugdepots mag viel­leicht nach­hal­tig sein, wenn unge­nutz­te Spielsachen aus dem Kinderzimmer ver­schwin­den und ver­kauft wer­den, aber mit Müllvermeidung hat das eher wenig zu tun. In jedem Kapitel fin­den sich Projekte, die zwar nach­hal­tig oder gesund sind, aber mit dem Thema Müllvermeidung wenig zu tun haben. Hier ver­fehlt die Autorin ver­meint­lich rela­tiv oft das Thema. Wieso ver­meint­lich? Weil das Buch im fran­zö­si­schem Original „40 défis pour pro­té­ge la planè­te“ heißt, was sich mit „40 Herausforderungen, um den Planeten zu schüt­zen“ über­set­zen lässt. Von Müllvermeidung steht dort nichts. Vielleicht hät­te das Buch ein­fach nur „40 prak­ti­sche Tipp und Tricks für cle­ve­re Umweltkids“ hei­ßen sol­len. Der Haupttitel „Weniger Müll“ lässt den Leser mit fal­schen Erwartungen an das Buch her­an­ge­hen.

Wenn ich die Müllvermeidung mal weg­las­se, dann bleibt es natür­lich immer noch dabei, dass ich unse­re Kinder nicht für das Reinigen der Wohnung begeis­tern kann und das Gärtnern auf einem Minibalkon in der Stadt ist eben­falls wenig erbau­lich. Die ande­ren Themen ver­mit­teln aller­dings sehr wohl ein Gefühl dafür, wie mit alter­na­ti­ven Wegen die Umwelt geschützt wer­den kann. Je nach Alter und Empfänglichkeit des Kindes, braucht die­ses ein wenig Anleitung von den Eltern, aber dann lässt sich ein Kind durch­aus dazu begeis­tern, mal einen ande­ren Blick auf sein eige­nes Verhalten zu wagen.

Fazit

Der Buchtitel hat mich anfangs voll­kom­men auf die fal­sche Fährte geführt, wes­halb ich ein wenig irri­tiert war, weil das Thema Müllvermeidung in dem Buch gar nicht das Hauptthema ist. Es geht in dem Buch um das Schaffen eines Umweltbewusstseins bei Kindern. Wie kann ich einen Teil dazu bei­tra­gen, die Umwelt bes­ser zu schüt­zen bzw. die Ressourcen der Erde bes­ser zu nut­zen. Vor die­sem Gesichtspunkt bie­tet das Buch dann doch vie­le Anhaltspunkte und Ideen, auch wenn das ein oder ande­re Thema für Achtjährige weni­ger rele­vant ist.

buchinhalt
Das Inhaltsverzeichnis des Buchs © pri­vat
weniger muell Cover

Titel: Weniger Müll: 40 prak­ti­sche Tipps und Tricks für cle­ve­re Umweltkids
Autor:Frys, Sophie
Illustrator:Thiery, Cynthia
Genre: Kindersachbuch
Lesealter: ab ca. 8 Jahre
Seitenzahl: 104
Verlag: 360 Grad Verlag

3/5

Originaltitel: 40 défis pour pro­té­ge la planè­te
Übersetzer: Barbara Neeb, Anna Fleiter, Katharina Schmidt
Herkunft: Frankreich
Jahr: 2019 / 2022 (orig./deutsch)

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.
 
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