Buchverfilmungen #2

Nach meinem ersten Teil der kleinen Reihe, mit der ich Buchverfilmungen vorstelle, folgt heute nun Teil 2. Und während ich im ersten Teil die Verfilmungen zusammengefasst habe, die ich schon auf meinem Blog vorgestellt habe, folgen nun Verfilmungen, von denen ich zwar die Buchvorlagen gesehen, die Verfilmungen aber noch nicht vorgestellt habe.

Mir geht es bei dieser Reihe darum zu zeigen, welche Buchverfilmungen sehenswert sind und welche nicht. Gleichzeitig schreibe ich lediglich Kurzreviews, die ich in einem Beitrag zusammenfasse.

Serien

cover his dark materials
© HBO

Ich beginne mit der dritten Staffel von „His Dark Materials“. Ich fand den Spielfilm „Der verlorene Kompass“ entgegen vieler anderer Meinung recht gut umgesetzt, aber die Serie setzt dem nochmal ein oben drauf.

Im Spielfilm fand ich die Besetzung mit Nicole Kidman und Daniel Craig recht gut. In der Serie übernehmen dies Ruth Wilson und James McAvoy, wobei vor allen Ruth Wilson meines Erachtens nicht die beste Besetzung ist. Ebenso wie Amir Wilson, der die Rolle von Will Parry übernommen hat. Dafür passen die anderen Besetzungen recht gut. Lediglich die Synchronisation von Lyra Belacqua fand ich gewöhnungsbedürftig, da die Stimme teils sehr rau klingt.

Es ist zwar schon was her, seit ich die Bücher gelesen habe, aber mir war in Erinnerung, dass die Ereignisse rund um das Bernsteinteleskop, das Dr. Mary Malone in der Welt baute, auf der auch die Mulefa leben, viel dominanter waren. Hier hatte ich am ehesten meine Bedenken, wie das in einem Film sinnvoll umgesetzt werden kann. Und ich finde, dass die Serie das zwar recht gut erzählt, andere Ereignisse aber viel ausgiebiger dargestellt wurden.

Ich habe nichts dagegen, wenn in einer Filmadaption die Handlung an das Medium angepasst wird. In meinen Augen gibt es aber einen markanten Denkfehler in der Serie. Mit dem Messer werden Durchgänge zwischen den Welten erschaffen, durch die jedoch Staub verloren geht. Also müssen am Ende alle Löcher geschlossen werden. Im Buch macht dies Will, der daraufhin das Messer zerstört, damit kein künftiger Messerträger wieder zahlreiche Löcher schneiden kann. In der Serie muss Will das Messer zerbrechen, damit sich alle Löcher schließen. Blöderweise ist in der Handlung das Messer kurz zuvor zerbrochen (im Buch wie im Film) und wird vom Panzerbären Iorek Byrnison repariert. In der Serie hätte dies zur Folge haben müssen, dass sich alle Zugänge beim ersten Bruch geschlossen hätten. 

In Summe ist die Trilogie doch sehr gut umgesetzt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die von HBO produzierte Serie in irgendeinem Streaming-Abo enthalten ist. Ich habe mir die Serie ausnahmsweise über Amazon Prime Video gekauft (Werbelink zur Serie).

cover mercedes
© Disney+

Auf Disney+ läuft derzeit die Umsetzung von Stephen Kings „Mr. Mercedes“. Die gleichnamige Serie enthält ebenfalls aktuelle drei Staffeln. (Die Serie gibt es auch bei Prime Video (Werbelink nach Amazon).)

Es gibt aber eine Besonderheit, denn nur die erste Staffel basiert auf den Ereignissen von der Buchvorlage. Spätestens ab Staffel 2 entfernt sich die Serie immer weiter von der Buchvorlage, bis die Handlung überhaupt nichts mehr mit den Büchern zu tun hat. Warum die Macher der Serie diesen Weg gegangen sind, bleibt mir schleierhaft, denn es sind die Ereignisse aus „Finderlohn“ und „Mind Control“, die die Trilogie King-typisch werden lassen.

Leider ist auch die Besetzung eine Vollkatastrophe, was vor allem für die drei Hauptfiguren gilt. Die Besetzung von Holly (Justine Lupe) war vielleicht noch okay, aber Bill Hodges (Brendan Gleeson) und Jharrel Jerome (Jerome Robinson) waren total deplatziert. Diese Serie ist überhaupt nicht empfehlenswert und die Zeit kann man sich schenken.

cover auserwaehlte
© Netflix

Eine weitere Serie, die vielleicht weniger bekannt ist, wird aktuell bei Netflix ausgestrahlt. Es handelt sich um die Verfilmung der Graphic Novel Trilogie American Jesus (Link zur Rezension des ersten Teils hier auf dem Blog). Die Serie heißt „Der Auserwählte“.

Hier bleibt die Serienadaption sehr nah an der Vorlage, weshalb der Wiedererkennungswert sehr hoch ist. Schon die Vorlage erschließt sich nicht immer auf Anhieb, was auch für die Serie gilt. Der Zuschauer wird angehalten, sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen, in dem die Frage gestellt wird, wie es wohl aussehen wird, wenn Menschen (wieder?) in die Rolle eines Messias schlüpfen würden.

Die Produktion ist in mexikanischer Hand, weshalb die Serie sowohl in Spanisch als auch in Englisch ausgestrahlt wurde. Für die deutschen Zuschauer gibt es natürlich auch eine deutsche Synchronisation. Dennoch ist der Serie sehr stark anzumerken, dass sie nicht in großen Hollywoodstudios produziert wurde, was ihr einen besonderen Charme bietet.

Nach bisherigen Erkenntnissen wird eine zweite Staffel bisher noch nicht produziert.

Film

das spiel
© Netflix

Ebenfalls von Stephen King habe ich die Filmumsetzung von „Das Spiel“ gesehen. Der Film ist schon was älter und erschien 2017 und wird aktuell bei Netflix gezeigt. 

Es handelt sich um ein Kammerspiel, in dem die Hauptfigur am Bett gefesselt ist und sich nicht allein befreien kann, da ihr Mann etwas indisponiert ist. Solche Filme stehen und fallen mit der Hauptfigur, wie z.B. Kathy Bates in Misery. In „Das Spiel“ übernahm Carla Gugino die Rolle der Jessie, was eine gute Besetzung war.

Natürlich kommt der Zwiespalt der Hauptfigur im Buch deutlich besser zur Geltung, aber die Verfilmung kann sich durchaus sehen lassen. Allerdings empfehle ich die gewohnte Reihenfolge zuerst das Buch, dann der Film.

Dies war der zweite Teil meiner kleinen Serie, mit der ich Verfilmung  von Büchern zusammengetragen habe, die ich auf meinem Blog vorgestellt habe. Zudem habe ich eine eigene Übersichtsseite zu diesem Thema erstellt.

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