Was hat denn das mit KI zu tun? Diese Frage stellt sich der Leser (möglicherweise) in den ersten Kapiteln des Buchs. Hier wird nämlich keine Aktivität einer KI geschildert, sondern das schwierige Leben in einer kleinen Siedlung einer postapokalyptischen Welt, in der Rassismus sehr offenkundig ausgelebt wird.
Beschrieben wird der Roman (von wenigen kleinen Ausnahmen abgesehen) ausschließlich aus Sicht von Fiora, die sich in der Gesellschaft überhaupt nicht eingliedern kann und in jeder Situation aneckt. Der Grund liegt darin, dass sie ein Mischlingskind ist, das aus einer Verbindung zwischen einer Schwarzen und einem Weißen hervorgegangen ist. Sowohl Stimmung als auch Erzählung ändern sich grundlegend, als ein Händler ins abgelegene Dorf kommt.
Ich bin im Roman immer wieder über größere und kleinere Unstimmigkeiten gestolpert und fand, dass der Einstieg etwas zu träge war. Ich hatte schon die Befürchtung, dass der Roman nun zu einer Romantasy-Geschichte wird, als dann doch vom Autor eine andere Stimmung eingeschlagen wurde. Da es sich um einen deutschen Autor handelt, fand ich auch die Wortwahl »Strom« etwas merkwürdig, da dieses Wort auch so schon mehrdeutig ist.
Fazit
Auch wenn vom Leser hier und da etwas Geduld abverlangt wird und er über das ein oder andere hinwegsehen muss, ist das Fantasy-Debüt durchaus gelungen. Ich finde auch gut, dass der Autor einen Einzelroman geschrieben hat und nicht dazu gedrängt wurde, unbedingt eine Trilogie zu schreiben, nur weil er im Fantasy unterwegs ist. Der Roman ist also in sich abgeschlossen und am Ende bekommt dann auch die Frage nach der KI mehr Gewicht.
Titel: Strom – Das dunkle Erwachen
Autor: Hill, Robin
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 464
Verlag: penhaligon
Originaltitel: Pines
Übersetzer: Kerstin Fricke
Herkunft: USA
Jahr: 2023 / 2024 (org./dt.)
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