[Mythologie] Mythen der Welt: Carmen

Es gibt Geschichten, bei denen ver­ste­he ich nicht, wie sie der­art erfolg­reich wer­den konn­ten. Wie z.B. die 1845 erschie­ne­ne Novelle des fran­zö­si­schen Schriftstellers Prosper Mérimée, aus der 1875 ein Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy her­vor­ging, und aus die­sem sei­ner­seits die welt­be­rühm­te Oper von Georges Bizets ent­stand. Und nun eine wei­te­re Adaption von Luc Ferry und Clotilde Bruneau in der Reihe »Mythen der Welt«. Die Rede ist natür­lich von Carmen.

Der Autor der Novelle ist zwar Franzose, hat aber ein der­art beweg­tes Leben, dass er unter ande­rem auch oft in Spanien war, falls es jeman­den ver­wun­dern soll­te, dass die Handlung in Andalusien spielt. Wenn man die Handlung mal los­ge­löst von allem ande­ren betrach­tet, so tref­fen mit Carmen und José zwei durch­ge­knall­te Persönlichkeiten auf­ein­an­der, die auch nicht davor zurück­schre­cken, im Affekt jeman­den ernst­haft zu ver­let­zen bzw. nie­der­zu­stre­cken.

Es fol­gen Intrigen, kri­mi­nel­le Aktivitäten als Schmuggler, Untreue gegen­über den Partnern und schluss­end­lich bleibt für bei­de Hauptfiguren nur noch der Tod. Dieser aber nur, weil der eine sich häus­lich und hei­misch nie­der­las­sen will, wäh­rend die ande­re die Freiheiten des Zigeunerdaseins nicht auf­ge­ben möch­te. Nun, eine durch­ge­knall­te Geschichte eben.

Ich kann­te zwar die Oper, aber nicht deren Handlung. Auch die Novelle hat­te ich nicht gele­sen (und wer­de es auch nicht machen). Jetzt weiß ich wenigs­tens dank Luc Ferry, wor­um es in Carmen über­haupt geht. Wieder ein Stückchen Allgemeinbildung dazu­ge­won­nen.