Titel: Die Weisheit der Kinder: Wie sie fühlen, denken und sich mitteilen |
Autoren von Erziehungs-Ratgebern stehen oftmals vor einem Problem. Nicht nur jeder Mensch ist anders, sondern auch in jeder Familie hat seine eigenen Gesetze und Regeln. Wollen viele Autoren diese Vielfalt in eine pädagogische Form pressen, so lässt Udo Baer jedem Individuum seine Einzigartigkeit und konzentriert sich auf andere Aspekte in der Eltern-Kind-Beziehung.
Perspektivwechsel
Allen voran gibt der Autor selbst zu verstehen, dass er lediglich in der Lage ist, Empfehlungen auszusprechen und dass sich sein Erfahrungsschatz nicht allumfassend auf alles und jeden anwenden lässt. Solche differenzierten Aussagen gefallen mir persönlich sehr gut und haben den Einstieg in das Buch direkt unter einen positiven Stern gestellt.
Und so sollte auch dem Leser klar sein, dass kein Buch jede familiäre Situation darstellen kann. In einer fünfköpfigen Familie ist das Leben sicherlich ein anderes als wenn ein Einzelkind zugegen ist. Was hingegen sehr gut funktioniert, ist die Idee, die Perspektive zu wechseln. Wie schaut eine Situation aus Sicht des Kindes aus? Diesen Wechsel veranschaulicht der Autor im ersten Teil des Buchs mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis.
Laien
Dabei folgt das Buch einem Schema, das ich schon öfters in Erziehungsratgebern angetroffen habe. Zuerst wird mit recht einfachen und kurzen Sätzen die Situation beschrieben, in der sich das Kind befindet. Baer nennt meist übergangslos drei Beispiele, die einem bestimmten Thema zuzuordnen sind. Anschließend versucht er die Situation dem Leser verständlich zu machen und geht abschließend in die Quintessenz über.
Die Einfachheit der Sprache macht dieses Buch leicht lesbar und auch für Laien zugänglich. Die Themenbereiche sind weit gefasst, ebenso wie die Altersstruktur der in den Beispielen genannten Kindern. Ich denke, dass die Erziehenden, an die sich dieses Buch richtet, nicht auf jeder Seite etwas neues erzählt bekommen. Vieles ist einfach gelebter (Familien-)Alltag. Die gegebenen Tipps und Hinweise fand ich durchgehend nachvollziehbar und hilfreich.
Fazit
Einfach mal versuchen, sich in den Gegenüber hineinzuversetzen, ist eine Weisheit, die in jeder zwischenmenschlichen Interaktion Anwendung findet. Beim Umgang mit Kindern kommt allerdings oftmals erschwerend hinzu, dass Kinder auf ganz unterschiedlichen Ebenen kommunizieren. Das Buch von Udo Baer zeigt sehr gut und leicht verständlich, wie die unterschiedlichen Kommunikationsäußerungen von Erwachsenen verstanden werden können.
Jeder, der mit Kindern in irgendeiner Art und Weise zu tun hat, sollte sich dieses Buch zu Gemüte ziehen, denn es enthält sehr viele Wahrheiten, die in die jeweiligen individuellen Familiensituationen anzutreffen sind.
Noch mehr Bücher für Eltern finden sich hier auf diesem Blog auf der Kinderbuchseite. Ganz unten stelle ich empfehlenswerte Bücher für Eltern vor.
Mit der Kindle-Direktvorschau von Amazon direkt in die ersten Seiten hereinlesen:
Werbung
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren findet sich auf der Verlagsübersichtsseite dieses Blogs.
|
Die Verweise zu Amazon sind mit sogenannten Affiliate-Links versehen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen dieser Links, ich von Amazon eine kleine Provision erhalte. Auf den Preis hat das keine Auswirkung.
|
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Hallo!
Ich finde die Arbeit und die Bücher von Udo Baer allgemein sehr gut. Sehr einfühlsam. Ich habe schon einige Bücher des Autors gelesen und kann sie alle empfehlen, besonders gut gefiel mir “Das große Buch der Gefühle”
Schön, dass ich mal wieder einen Blog gefunden habe, der auch Sachbücher vorstellt!:)
Grüße, Kathrin
Hallo Kathrin,
danke für den Tipp, das Bcuh werd ich mir mal anschauen.
Ja, ich lese viel kreuz und quer und finde, dass unbedingt auch Sachbücher auf einen Buchblog gehören 😉
Viele Grüße
Frank