[Rezension] Der Kreidemann

Der Kreidemann

Titel: Der Kreidemann
Autor: Tudor, C.J.
Genre: Thriller
Seitenzahl: 384
Verlag: Goldmann Verlag
Wertung: ★★★★★
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In ihrem Thriller-Debüt lässt sich die C.J. Tudor ver­dammt viel Zeit, um die Ereignisse auf­zu­lö­sen. Erst auf den letz­ten Seiten prä­sen­tiert sich dem Leser die Auflösung. Ein Grund kann natür­lich sein, dass sie im Laufe der Geschichte der­art vie­le Handlungsfäden gespon­nen hat, dass sie die­se zuerst abschlie­ßen woll­te.

Spannung

Das ist natür­lich nur die hal­be Wahrheit, denn im Grunde genom­men wird mit die­sem Stilmittel die Spannung bis zum Schluss (erfolg­reich) auf­recht gehal­ten. Allerdings ist das zen­tra­le Element in die­sem Buch die Erzählung auf zwei Zeitebenen. Mehr oder min­der wird die Geschichte nahe­zu gleich­zei­tig erzählt inner­halb zwei­er Zeiten erzählt.

Ein Puzzleteil aus dem Jahre 2016 ergänzt ein ande­res aus den 80ern. Damit ent­steht ein rela­tiv viel­schich­ti­ges Buch, dass mit meh­re­ren Überraschungen den Spannungsbogen auf­recht zu hal­ten weiß. Man liest viel von Parallelen zu den Büchern von Stephen King und in der Tat ori­en­tiert sich das Buch recht stark an die­sem Autor.

Mystery?

Viele Elemente in die­sem Buch haben mich zum Beispiel an den Klassiker “Es” erin­nert, wobei in “Der Kreidemann” nur in kur­zen Ansätzen Mystery-Elemente vor­han­den sind. Vielmehr mein­te ich es hin­sicht­lich der Erzählung auf zwei Zeitebenen. Übernatürliches wird der Leser in die­sem Buch ver­geb­lich suchen. Vielmehr wird er vor allem mit der Auflösung auf den Boden der Tatsachen zurück­ge­holt und der gesam­te Plot löst sich in Gewöhnlichkeit auf. Daran kann man sich stö­ren, muss man aber nicht.

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive eines Protagonisten, der unwei­ger­lich tief ins Geschehen ver­strickt ist. Dadurch gewinnt das Buch an Tiefgang, wobei Tudor es ver­säumt, weit aus­zu­ho­len, um den Charakteren mehr Farbe zu ver­lei­hen. Ein Umstand, den sie nicht von King über­nom­men hat. So man­chen Leser wird dies aller­dings erfreu­en, weil dadurch so man­che Länge ver­mie­den wird.

Fazit

Der Thriller macht in vie­ler­lei Hinsicht alles rich­tig. Zahlreiche Wendungen, ein inter­es­san­ter Plot und unge­wöhn­li­che Charaktere geben die­sem Buch sei­nen beson­de­ren Schliff. Es ist tat­säch­lich so, dass vie­les in die­sem Buch auch in den Werken von Stephen King fin­det, so dass es durch­aus als Maßstab her­hal­ten kann: wer die Thriller von Stephen King mag, der wird auch “Der Kreidemann” mögen. Wer mit ihm hin­ge­gen nichts anzu­fan­gen weiß, der soll­te viel­leicht auch von die­sem Buch Abstand neh­men.

 

Dieses Buch erscheint am 29.05.18. Mein Exemplar wur­de im Rahmen eine Lovelybooks-Leserunde als Vorab-Exemplar zur Verfügung gestellt.

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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite die­ses Blogs.
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Ein Kommentar

  1. Während des Lesens ist mir oft die Ähnlichkeit zu Stephen Kings Erzählweise und Art der Story auf­ge­fal­len. Und jetzt, wo ich es bei Dir so deut­lich auf den Punkt gebracht lese, weiß ich auch, wie­so mir “Der Kreidemann” fast noch bes­ser als die King-Bücher gefal­len hat: Beim Kreidemann fehl­ten die­se sehr aus­schwei­fen­den Nebengeschichten, die manch­mal ein biss­chen lang­at­mig wer­den. Meinen Geschmack hat der Kreidemann auf jeden Fall total getrof­fen!
    LG Gabi

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