[Rezension] Phantasien

 

phantasien

Titel: Phantasien
Autor: Starr, Jason
Genre: Belletristik
Verlag: Diogenes
Wertung: ★★★★☆
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Jason Starr lässt den Leser mit sei­nem Buch »Phantasien« in einer über­trie­be­nen und über­spitz­ten Art und Weise hin­ter das Vorstadt-Idyll einer ame­ri­ka­ni­schen Kleinstadt bli­cken. Durch die Übertreibungen bewusst ins Komische dar­ge­stell­ten Charaktere bie­ten dabei Unterhaltung pur, ohne dabei zu sehr auf Authentizität zu ach­ten.

 

Anderer Blick

Damit der Leser die Motivation der Protagonisten ver­steht, wech­selt er bestän­dig die Perspektive und legt dabei die Gedankenwelt offen. Das ver­stärkt die schwarz­hu­mo­ri­ge Handlung mas­siv, in die sich die Charaktere im Laufe der Erzählung ver­stri­cken.

Zuerst schaut es ledig­lich nach einer son­der­ba­ren Dreiecksbeziehung aus, in die zwei Familien ver­strickt sind. Etwas kom­pli­zier­ter wird es, wenn wei­te­re Liebhaber die Bühne betre­ten oder zumin­dest jene, die glau­ben, dass sie wel­che sind. Der Titel des Buchs »Phantasien« wird näm­lich zuse­hends zum Leitfaden für die Handlung, wenn jeder ein­zel­ne Charakter sich in sei­ner Fantasiewelt ver­liert und die Welt so betrach­tet, wie er sie ger­ne hät­te.

 

Kluft

Dabei drif­tet die Kluft zwi­schen Fantasie der Einzelperson und der Wirklichkeit immer wei­ter aus­ein­an­der, dass es ein­fach wit­zig sein muss, wenn die Gedankenkonstrukte der Protagonisten in sich zusam­men­fal­len. Der Übertreibung geschul­det lebt tat­säch­lich jeder Charakter in die­sem Buch in sei­ner eige­nen rosa­ro­ten Blase und es ist herr­lich mit anzu­se­hen, wie sie sich die Welt und die Ereignisse so hin­bie­gen, dass es ins eige­ne Weltbild passt.

Selbstverständlich darf eine Leiche nicht feh­len, wenn es um schwar­zen Humor geht, so dass die Geschichte ab etwa der zwei­ten Hälfte rich­tig in Fahrt kommt, wenn sich die Charaktere mit dem Verlust einer Person jeder auf sei­ne Weise aus­ein­an­der­set­zen. Manchmal trifft der Humor den Leser aller­dings auch direkt, wenn ich z.B. an die Schamläuse den­ke und was sie aus­lö­sen.

 

Fazit

Wer nach Realismus sucht, der greift bes­ser nicht zu die­sem Buch, denn es lebt von über­trie­ben dar­stell­ten Charakteren, die sich voll­kom­men unrea­lis­tisch, dafür umso wit­zi­ger ihre Welt so hin­bie­gen, wie sie es gern hät­ten. Und zeit­wei­se sogar Erfolg damit haben, bis die Realität sie ein­holt.

Wer offen für schwar­zen Humor ist, der darf ger­ne zugrei­fen. Ebenso wie jene, bei denen die Charaktere gern etwas über­zo­gen dar­ge­stellt wer­den dür­fen und eben so agie­ren, dass man ein­fach nur lachend den Kopf schüt­teln kann.

 

 


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