[Thriller] The Passengers

Wie sieht unse­re künf­ti­ge Mobilität aus? Und wel­che Tücken ste­cken in solch einer Zukunftstechnologie, die heut­zu­ta­ge inten­siv von den Großen der Branche erforscht wird? Im Mittelpunkt des neu­en Thrillers von John Marrs ste­hen die selbst­fah­ren­den Autos, das mora­li­sche Dilemma der Softwareprogrammierung im Falle eines Unfalls und die Auswirkungen der sozia­len Medien im Allgemeinen.

Zukunftstechnologie

Der mehr­tei­li­ge Aufbau des Buchs ist sehr gut gelun­gen und mit jedem Teil sind dem Leser diver­se Überraschungen sicher. Es beginnt mit der Vorstellung der Personen, die in den selbst­fah­ren­den Autos ein­ge­sperrt sind und in wel­cher Lebenslage sie sich befin­den. Anschließend kommt “der Hacker” ins Spiel und der inter­es­san­te Part beginnt.

Allen Insassen wird mit dem Tod gedroht und eine Kommission wird dazu genö­tigt, sich für eine Person zu ent­schei­den, die über­le­ben darf. Das Tückische dabei ist, dass nur begrenz­te Informationen zur Verfügung ste­hen. Und damit ist der Leser genau in dem Dilemma der selbst­fah­ren­den Autos, die in Grenzsituationen sich dafür ent­schei­den müs­sen, einer Person aus­zu­wei­chen und mög­li­cher­wei­se eine ande­re zu gefähr­den oder eben nicht. Damit es span­nend bleibt, füllt Marrs aller­dings zahl­rei­che Wendungen ein und sorgt so für eini­ge Ah-ha-Effekte – und das führt sich fort bis zur letz­ten Seite.

Diese zahl­rei­chen Wendungen sind es dann auch, die den Near-Future-Thriller so inter­es­sant und lesens­wert machen. Als Leser weiß ich nicht, wel­che Überraschung das nächs­te Kapitel für mich bereit­hält. Auch die Darstellung des “Mobs der sozia­len Medien” ist sehr tref­fend ange­sichts der Gewaltorgien der Bevölkerung in allen Herren Länder, wenn auch ein wenig über­zeich­net.

Wer den Thriller “The One – Finde dein per­fek­tes Match” gele­sen hat, wird sich sicher­lich an dem Wiedersehen mit die­ser Partnervermittlung erfreu­en. Allerdings muss man das Buch nicht gele­sen haben, um sich hier zurecht zu fin­den.

Fazit

“The One” hat­te mir schon sehr gut gefal­len und “The Passenger” steht die­sem Buch in nichts nach. Sowohl die Komposition als auch die “Besetzung” sind sehr gut gelun­gen und lädt den Leser dazu ein, sein Verhalten in den sozia­len Medien zu hin­ter­fra­gen und sich ein paar Gedanken zu dem “Moraldilemma” der selbst­fah­ren­den Autos zu machen.

Das Buch spielt in Großbritanien (in dem Brexit voll­zo­gen wur­de, aber nur eine sehr klei­ne Rolle spielt) und gibt einen Einblick in die gesell­schaft­li­che Aktzeptanz von selbst­fah­ren­den Autos in Europa. So kom­men zwar Frankreich und Spanien in dem Roman vor, Deutschland wird aller­dings nicht erwähnt. Hier hat der Autor wohl gut recher­chiert, dass hier­zu­lan­de die Skepsis gegen­über die­ser (und ande­ren) Technologie in Europa am größ­ten sein dürf­te.

Wer sich selbst vor die mora­li­schen Entscheidungen stel­len möch­te, der kann die Moral Machine des MIT aus­pro­bie­ren.

cover-the-passengers

Titel: The Passengers
Autor: Marrs, John
Genre: Near Future Thriller
Seitenzahl: 496
Verlag: Heyne Verlag

5/5

Originaltitel: The Passengers
Übersetzer: Felix Mayer
Herkunft: England
Jahr: 2019 / 2020 (org./dt.)

Ebenfalls von John Marrs der schon erwähn­te Roman “The One”, in dem es um die per­fek­te Partnervermittlung, die am Ende dann viel­leicht doch nicht so per­fekt ist.

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.

Die Verweise zu Amazon sind mit Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.
Werbung

4 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das Buch hab ich in den letz­ten Wochen schon öfter gese­hen – macht mich natür­lich neu­gie­rig durch die Zukunftsvisionen, die dar­in auf­tau­chen, bin mir aber noch etwas unsi­cher, ob ich lesen wer­de.
    Da du hier auf “The One” ver­weist: hän­gen die bei­den Bücher irgend­wie zusam­men? Oder sind sie nur ähn­lich da auf die Zukunft ori­en­tiert? Weil du die Wiedererkennung der Partnervermittlung erwähnst…?

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,

      jain 😉 Es gibt ein paar Bezüge zu “The One”, aber es wird (sehr kurz und knapp) erklärt, was dort pas­siert. Zeitlich spielt es also danach und in der glei­chen Gesellschaft. Du musst “The One” aber nicht gele­sen haben, um hier zurecht­zu­kom­men.

      Viele Grüße
      Frank

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert