[Utopie] Pantopia

Ich bin Einbug. Ich bin der ältes­te und ers­te Arche Pantopias.“ So beginnt der Prolog des neu­en Buchs Pantopia von Theresa Hannig. Und ich hat­te kaum ein Wort ver­stan­den, was der Prolog mir sagen woll­te. Aber eines stand fest. Pantopia exis­tiert und gibt somit dem Buch eine beson­de­re Würze, denn die Autorin spoi­lert dem Leser einen Teil des Endes.

Die Autorin schreibt in ihrer Utopie von meh­re­ren Ideen, wes­halb es wenig ver­wun­der­lich ist, dass sie in Ihrer Danksagung schreibt, dass die­ses Buch ihr wich­tig ist und sie lan­ge an ihm gefeilt hat. Die Grundidee ist sehr sim­pel. Die Erde hat genug Ressourcen, um alle Menschen in glei­chem Maße zu ver­sor­gen, so dass im Grunde genom­men kein Mensch Hunger lei­den sol­len müss­te.

Zudem gibt es zahl­rei­che Gesetzestexte in der EU und UN, die die­sen Grundsatz fest­schrei­ben. Nur hält sich nie­mand dran. Wir leben in einer Welt, in der die „Schönen und die Mächtigen“ nicht nur das Zepter in der Hand hal­ten, son­dern es wächst auch Jahr für Jahr die Schere zwi­schen Arm und reich und damit die sozia­le Ungerechtigkeit. Und genau hier setzt Hannigs Utopie an. Wie könn­te es mög­lich sein, dass eine sol­che Weltordnung exis­tiert? Und wie könn­te es von stat­ten gehen, dass eine ech­te star­ke KI der Menschheit dazu ver­hilft?

Ich glau­be, dass die Autorin für ihren Roman sehr viel Zeit und Energie in die Recherche gesteckt hat, denn der Roman ist für mein Gefühl sehr authen­tisch und hin­ter­ließ bei mir den Gedanken: „Ja, war­um kann es nicht so ein­fach sein?“ Sowohl das Szenario als auch die Wahl der Charaktere ist sehr gut gelun­gen, inklu­si­ve aller Nebenfiguren.

Fazit

Wer denkt, dass nur weil der Leser das Ende des Buchs kennt, die­ses lang­wei­lig ist, der irrt. In der Utopie von „Pantopia“ ste­cken sehr vie­le Ideen, ein gut gewähl­tes Szenario, eine groß­ar­ti­ge Erzählkunst und tat­säch­lich auch eini­ge Überraschungen. Ich fin­de, dass Theresa Hannig mit Pantopia eine außer­or­dent­lich gute Utopie gelun­gen ist.

Schon das Debüt der Autorin Theresa Hannig “Die Optimierer” hat­te mir sehr gut gefal­len. Und auch der “Quasi-Nachfolger” “Die Unvollkommenen” (das ich als Hörbuch gehört habe) kam bei mir gut an. Der Autorin schei­nen vie­le Ideen hin­sicht­lich unse­rer Welt und unse­ren Gesellschaftsformen durch den Kopf zu gehen, die sie bis­her in drei sehr guten Romanen nie­der­ge­schrie­ben hat. Ich wer­de die Autorin sicher­lich wei­ter­hin im Blick behal­ten.  (Sie hat zwi­schen­durch noch einen Mystery-Thriller ver­öf­fent­licht, der gedul­dig bei mir dar­auf war­tet, gele­sen zu wer­den.) Empfehlenswert in die­sem Zusammenhang ist auch ihre Website, auf der die Autorin recht aktiv ist.

pantopia

Titel: Pantopia
Autor: Hannig, Theresa
Genre: Utopie
Seitenzahl: 464
Verlag: Fischer Verlag

5/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2022

Dieses Buch wur­de mir über die Plattform Netgalley als E‑Book zur Verfügung gestellt. NetGalley gibt kei­ner­lei Vorgaben über die Art und Weise, wie Bücher bewer­tet oder vor­ge­stellt wer­den. Mehr Infos dazu auf der Seite “Über die­sen Blog”.

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