Montagsfrage #62: Welche Sprache würdest Du gerne sprechen können?

montagsfrage lauter leise

Ich merke immer wieder (nämlich jedes Jahr), wie wenig mich die Weihnachtszeit mittlerweile verzaubern kann. Da hilft weder ein weihnachtliches Mitmachkonzert noch der Gang auf einen Weihnachtsmarkt, zumal es irgendwie immer weniger dort gibt, was mit Weihnachten zutun hat. Wie schön, dass die heutige Montagsfrage so gar nicht weihnachtlich ist.

Wenn ihr euch eine Sprache aussuchen könntet, in der ihr gern flüssig lesen könntet, welche wäre das?

Zuerst möchte ich betonen, dass ich (ähnlich wie Antonia, aus deren Kopf die Frage heute wieder entsprungen ist) ganz froh bin, dass ich Deutsch als Muttersprache habe. Viele behaupten ja, dass man im Deutschen vieles umständlicher ausdrückt, weshalb Übersetzungen gern länger werden als ihre Originale. Ich hingegen behaupte, dass man im Deutschen einfach mehr Möglichkeiten hat, etwas auszudrücken und vieles einfach präziser (manchmal mit mehr Worten) formulieren muss.

Hinter der heutigen Montagsfrage steckt natürlich der Wunsch, Bücher in ihrem Original zu lesen. Natürlich kann man den Inhalt eines Buchs erst im Original so erfassen, wie der Autor es meinte. Ansonsten lesen wir bekanntlich immer die Interpretation eines Übersetzers (seltener mehrerer). Da ich selbst eher naturwissenschaftlich unterwegs und sprachlich eine Niete bin, lasse ich die Kirche im Dorf und würde gern Englisch so gut sprechen, dass ich ohne Anstrengung ein Buch lesen kann.

Ich komme zwar zurecht und kann ich mit beruflichen Alltag durchschlagen, aber das Lesen eines Buchs würde immer einen Kraftakt bedeuten, der alles andere als entspannend ist. Und tatsächlich sind sehr viele Bücher, die ich lese, aus dem Englischen übersetzt worden. Andere Sprachen wären mir zu exotisch, auch wenn es seinen Reiz hätte, z.B. Chinesisch sprechen zu können, so ist die asiatische Literatur der unsrigen gegenüber doch sehr anders, zumindest den paar Büchern nach zu urteilen, die ich bisher aus diesem (Sprach-)Raum gelesen habe.

Also bleibe ich ganz klassisch mit meinen Wünschen, zumal ich mir diesen selbst erfüllen könnte, hätte ich ein bisschen mehr Zeit (und Geld), um in entsprechende Länder zu reisen, um vorhandene Kenntnisse zu festigen.

Zum Beitrag auf Lauter&Leise

Schon gesehen?

Die Klimapolitik ist bekanntlich in aller Munde. Allerdings schaut die Menschheit nicht erst seit gestern auf die Veränderungen, die schon seit geraumer Zeit angekündigt haben. Das Buch “Gletscher – Klimazeugen von der Eiszeit bis zur Gegenwart” gibt einen Überblick auf 50 Jahre wissenschaftliche Arbeit von Gernot Patzelt, der (u.a.) darauf geschaut hat, wie Gletscher von frühen Künstlern dargestellt wurden und wie diese sich heute präsentieren.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der anderen Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hinterlassen. Das gilt übrigens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge veröffentlichen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende nochmals in den Originalthread.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusammengefasst, die hier auf dem Blog von mir beantwortet wurden. Neben der Montagsfrage sind auch andere Aktionen dabei, bei denen ich mitgemacht habe.

9 Kommentare

  1. Hey Frank,

    ein bescheidener Wunsch. Ich lese seit Jahren auf Englisch und kann dazu sagen, die Kenntnis einer Sprache und die Fähigkeit, flüssig in ihr lesen zu können, ist ein Muskel, der trainiert werden muss. Wenn du das wirklich willst und bereit bist, den entsprechenden Aufwand auf dich zu nehmen (denn zuerst liest man tatsächlich langsamer und schwerfälliger), kann ich dir nur raten, einfach anzufangen. Nimm dir ein Kinder- oder Jugendbuch, das einfach geschrieben ist und taste dich langsam an schwierigere Werke heran. Ich kann aber jeden verstehen, der darauf keine Lust hat, denn Lesen soll entspannen und es dauert, bis man in einer zweiten Sprache so weit ist, dass sich der Unterschied nicht mehr bemerkbar macht. Für mich hat es sich trotzdem gelohnt. 🙂

    Montagsfrage auf dem wortmagieblog
    Liebe Grüße,
    Elli

    1. Hallo Elli,

      tatsächlich mache ich das schon und höre zudem hin und wieder auch Englisch und schaue Filme auf Englisch. Aber es ist irgendwie nicht das gleiche. Ich glaube als Muttersprachler kann man viel einfach durch die Seiten gleiten und kann mit den Feinheiten einer Sprache viel mehr anfangen. Wenn ich heutzutage etwas auf Englisch lese (oder höre) muss ich mich immer mehr anstrengen.
      Natürlich hast Du recht und Übung macht den Meister, aber das kostet eben einiges an Zeit … und wenn einem etwas so oder so nicht liegt … deswegen stapel ich hier etwas tiefer 😀

      Viele Grüße
      Frank

  2. Hallo Frank,

    was du über die deutsche Sprache gesagt hast, unterschreibe ich sofort. Ich bin auch sehr froh, deutsche Muttersprachlerin zu sein und ich finde Deutsch eine sehr schöne Sprache mit einem großen Wortschatz.

    Ich habe mir vorgenommen, zukünftig häufiger englische Originale zu lesen. Vielleicht nicht gleich einen Fantasyepos, aber irgendetwas Zeitgenössisches, Leichtes. Was die englische Sprache betrifft, lese ich öfters mal Ratgeber und andere Sachbücher, aber Romane äußerst selten. Das möchte ich unbedingt ändern, denn ich denke, es ist nur eine Übungssache (wie auch Elli bemerkt hat).

    Vielleicht magst du dir meinen Beitrag ja auch mal anschauen? https://emma-escamilla.com/2019/12/09/montagsfrage-kw50-2019-fremdsprache-fliessend-lesen/

    Liebste Grüße und eine schöne Adventszeit
    wünscht Emma

    1. Hallo Emma,

      im Studium musste ich englische Fachbücher lesen und nun auf der Arbeit auch immer wieder englischsprachige Fachliteratur. Das ist irgendwie was anderes als Prosa …

      Viele Grüße
      Frank

  3. Sei gegrüßt Frank!

    “Da ich selbst eher naturwissenschaftlich unterwegs und sprachlich eine Niete bin, lasse ich die Kirche im Dorf und würde gern Englisch so gut sprechen, dass ich ohne Anstrengung ein Buch lesen kann.”
    Da kann ich mich nur anschließen ^^’ Englische Bücher sind mir auch meist zu anstrengend. Comics gehen ab und zu 😉

    Aber mein wahrer Traum wäre Japanisch flüssig zu beherrschen. Meinetwegen gebe ich dafür auch sämtliche Englischkenntnisse auf ^^’

    Montagsfrage: Wunsch-Wahlsprache? || Mein Senf für die Welt

    Liebe Grüße
    Marina

    1. Hallo Marina,

      komisch, dass diese Nachricht im Spam gelandet ist. Die musste ich jetzt erst mal finden 😉
      Japan hat auch seinen Reiz und ich möchte da unbedingt auch einmal in meinem Leben hin, aber vermutlich wird das so lange dauern, bis meine Kinder ausgezogen sind 😀

      Viele Grüße
      Frank

  4. Hallo Frank,

    wir sind ja beide recht bescheiden. Manchmal ist es wirklich besser ein Buch im Original zu lesen aber viele Übersetzungen sind auch erstaunlich gut. Ich habe damals beim HAD Projekt (Harry Potter auf Deutsch) mitgemacht, bei dem die Fans die Bücher vor dem Original übersetzt haben. Das Buch wurde in viele kleine Abschnitte eingeteilt und jeder wurde 10-20x übersetzt von verschiedenen Personen. Die Übersetzungen wurden korrekturgelesen und dann zusammengeführt. Teilweise gab es heftige Diskussionen wie einzelne Elemente zu übersetzen wären.

    Später war ich dann sensibilisiert und habe vergleiche zwischen Originalübersetzung mit der HAD Übersetzung durchgeführt. Ich war erstaunt wie gut ein einzelner Übersetzer das hinbekommen hat. Oft war die Übersetzung nicht besser oder schlechter, sondern nur etwas anders.

    Zumindest ist mir bei dem Projekt klar geworden, wie aufwendig eine gute Übersetzung ist.

    Grüße

    Torsten

    1. Hallo Torsten,

      ja, das stimmt. Ich kenne eine Übersetzerin (allerdings für Fachtexte) und sie erzählt mir immer wieder, wie schwer es manchmal ist, die Texte ins Deutsche zu übersetzen. Und auch in der Literatur gibt es immer wieder unterschiedliche Übersetzungen bekannter Werke, was verdeutlicht, wieviel Interpretations-Spielraum die Übersetzer haben.

      Viele Grüße
      Frank

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