[Belletristik] Der Mauersegler

„Mariannengraben“ gehör­te zu mei­nen Lesehighlights des Jahres 2020. Jasmin Schreiber hat­te ein emo­tio­na­les Debüt geschrie­ben, das den Tod, aber vor allem auch das Leben in den Fokus rückt. Das Thema Tod scheint die Autorin nicht los­zu­las­sen, denn in „Mauersegler“ geht es wie­der um die­ses Thema, aber auch um Freundschaft, Zusammenhalt, Schuld und Vergebung.

Die Erzählweise fand ich geni­al, wie mit gro­ßen und klei­nen Zeitsprüngen und flie­ßen­den Übergängen zwi­schen der Jetztzeit und Erinnerungen gewech­selt wur­de und sich so die Geschichte nach und nach dem Leser offen­bar­te. Dieser muss mit der Hauptfigur mit dem unge­wöhn­li­chen Namen Prometheus nicht unbe­dingt sym­pa­thi­sie­ren, aber die Autorin schafft es, eine emo­tio­na­le Bindung zu ihr auf­zu­bau­en. Und so lei­det der Leser mit und möch­te den Protagonisten bei jedem Fehler, den er begeht, am liebs­ten schüt­teln und wach­rüt­teln.

Es ist eine Männerfreundschaft, die durch diver­se Schicksalsfäden mit­ein­an­der ver­bun­den ist und die es in die­ser Form (heut­zu­ta­ge lei­der) nicht mehr so oft gibt. Zwei Männer, die durch Dick und Dünn gehen und dann in der Blüte ihres Lebens durch das Schicksal auf die Probe gestellt wer­den. Und schei­tern. Was eine emo­tio­na­le Achterbahnfahrt bei der Leserschaft aus­löst. Oder aus­lö­sen kann, soweit er oder sie dafür zugäng­lich ist.

Die Sprachwahl ist sehr bild­lich und unge­wöhn­lich, aber ohne über die Stränge zu schla­gen mit Metaphern, die kei­nen Sinn erge­ben. Die Autorin hat ein Händchen dafür, genau das pas­sen­de Maß zu fin­den.

Fazit

Wieder ist Jasmin Schreiber ein hoch­emo­tio­na­ler Roman gelun­gen, der sehr span­nend den Leser am Schicksal der Hauptfigur teil­ha­ben lässt. Es ist nicht eine der­ar­ti­ge Ode an das Leben wie sie es in „Mariannengraben“ geschil­dert hat­te, son­dern es geht mehr um die Verarbeitung von Trauer, Schuld und Verlust. Lest die­ses Buch, um emo­tio­nal berührt zu wer­den.

buchcover

Titel: Der Mauersegler
Autor: Schreiber, Jasmin
Genre: Belletristik
Seitenzahl: 241
Verlag: Eichborn Verlag

5/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2021

Ich habe auch das Romandebüt “Mariannengraben” auf die­sem Blog vor­ge­stellt. Aus mei­nem Fazit:

Tief bewegt von der Trauerbewältigung und den trau­ri­gen Umständen und
Erlebnissen aber gleich­zei­tig auch vol­ler Hoffnung und Lebensfreude.

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

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3 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das hört sich ja wie­der nach etwas ganz beson­de­rem an!
    Ich hab ja lei­der “Marianengraben” immer noch nicht gele­sen … aber wenn es dann end­lich dazu kommt und ich mich eurer Begeisterung anschlie­ßen kann, wer­de ich sicher auch das von ihr lesen 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,

      ja defi­ni­tiv. Beide Bücher sind recht kurz (die liest Du bestimmt an einem schö­nen Wochenend-Nachmittag), aber ich wür­de sie nicht zu direkt hin­ter­ein­an­der lesen. Aktuell lese ich noch das Sachbuch von ihr (wie­der über den Tod), das aber (bis­her) sehr anders geschrie­ben ist.

      Viele Grüße
      Frank

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