Der erste Teil der Saga “Der letzte König von Osten Ard” wurde unter dem Titel “Die Hexenholzkrone” in Deutschland veröffentlicht und aufgrund des Umfangs in zwei Teile geteilt. Dabei wurden die unterschiedlichen Handlungen und Ereignisse derart komplex, dass ich die Zusammenfassung, die es als Einleitung der vorliegenden Fortsetzung gleich mehrfach lesen musste, um wieder Zugang zu der Handlung zu finden.
Fluch der Komplexität
Der zweite Teil der Saga wurde für den deutschen Markt wieder in zwei Teile geteilt mit der Folge, dass dieser ein wenig mehr unter der üblichen Schwierigkeit der Mitte leidet wie vergleichbare Trilogien. Tad Williams lässt in diesem Band in einigen Handlungssträngen zu wenig geschehen, so dass sich erzählerische Längen bilden, wie ich sie sonst von Williams Büchern seltener kenne. Vor allem die jeweiligen Ereignisse um Simon und Miriamel sind etwas ermüdend.
Es fehlt eindeutig das Schmieden von Allianzen und die genaueren Darstellungen der jeweiligen Gruppierungen zueinander, angesichts der neuen aufkommenden Bedrohung. Ich denke, dass diese Beschreibungen noch kommen werden – nämlichen im zweiten Teil von “Das Reich der Grasländer”, der im Juni veröffentlicht wird.
Zudem werden kaum neue Figuren eingeführt oder aus der Geschichte entnommen, noch werden vorhandene mehr ausgebaut, ist ja alles schon aus den ersten Büchern bekannt. Versteht mich nicht falsch, denn es ist ein Jammern auf hohem Niveau. Tad Williams versteht es noch immer sehr gute High-Fantasy-Bücher zu schreiben. Nur scheint dieser Band etwas mehr darunter zu leiden, dass er einerseits über erzählerische Längen verfügt und andererseits genau dann endet, wenn es spannend wird.
Fazit
Auch wenn der erste Band des zweiten Teils der Saga “Der letzte König von Osten Ard” in meinen Augen nicht ganz an die beiden Hexenholzbücher herankommt, so wird der Fantasy-Freund vorzüglich unterhalten. Das Lesevergnügen wird lediglich von einigen erzählerischen Längen und einer Ereignisarmut vor allem zu Beginn getrübt. Es wird sicherlich einige Leser geben, denen die Zweiteilung sauer aufstoßen wird, aber es sei gesagt, dass ich erwarte, dass es dort erst so richtig losgehen wird.
Hi Frank!
Ich hab das Buch aus als Rezensionsexemplar bekommen! Allerdings kam das überraschend – da ich keine Rückmeldung bekam dachte ich, dass ich keins kriege … jetzt hab ich aber die Hexenholzkrone noch nicht gelesen O.O Da bin ich jetzt dabei und muss jetzt ganz schön anziehen *lach* Drei so dicke Bände sind nicht ohne!
Der Anfang ist jedenfalls klasse und ich bin gespannt, ob ich den ersten Teil zu den Grasländern auch mit Längen empfinden werde …
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo Aleshanee,
zumindest sind die Bücher nicht mal eben im Schnelldurchgang gelesen. Dafür sind die zu komplex. Ich kann mir aber vorstellen, dass es was anderes ist, wenn Du sie einem Rutsch liest. Und ich meine mich erinnern zu können, dass Du von dem Geheimnis der großen Schwerter auch begeistert warst, oder? Dann wirst Du sicher hier auch Deine Freude haben 😉
Viele Grüße
Frank
Oh ja, Das Geheimnis der großen Schwerter fand ich grandios – und die sind ja auch noch nicht so lange her. Und ich hab ja auch vor kurzem “Das Herz der verlorenen Dinge” gelesen – ein schöner Zwischenband, der gut auf die neue Reihe einstimmt!
Ich bin auch jetzt schon mittendrin im ersten Band von der Hexenholzkrone und finde es bisher sehr unterhaltsam! Da bahnt sich wieder einiges an 🙂
“Das Herz der verlorenen Dinge” habe ich schon hier liegen, bin aber noch nicht dazu gekommen, es zu lesen. Das ein bisschen der Nachteil von E-Books, dass gekaufte Bücher nicht so präsent auf dem Reader liegen, wie die ungelesenen Prints in der Ecke 😉
Ich glaube ja auch, dass die Grasländer sehr gutes Fantasy sind, wenn man beide Bände zusammen betrachtet.