Buchverfilmungen #1

Sehr oft werden Bücher verfilmt. Mal als Spielfilm, mal als Serie. Aber nur selten finde ich dazu brauchbare Reviews, die mir sagen, wie gut die Verfilmungen letzten Endes sind. Deshalb warte ich immer eine Weile, bis ich mir die Spielfilme oder Serien anschaue. Da dachte ich mir, dass ich mit dieser losen Beitragsreihe diese Lücke auffülle und beginne mit den Reviews, die es schon auf meinem Blog ein wenig verstreut gibt.

Spielfilme

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Dieser Film ist gut. Wenn man ihn als das betrachtet, was er ist. Nämlich ein Film aus dem “Der dunkle Turm”-Universum. Und eben nicht eine Verfilmung der Bücher von Stephen King. Genau genommen spielt dieser Film nämlich in einem anderen Zyklus als die Bücher. (Dennoch liste ich diesen Film mal in meiner neuen Reihe “Verfilmungen”.)

Das erkennt man nicht nur daran, dass Roland Deschain im Film dunkelhäutig und in den Büchern (frei nach Eddi Dean) ein weißes Bleichgesicht ist. Auch ist die Beziehung von Roland zu Jake ebenso anders, wie die gesamte restliche Handlung. Lediglich das Grundgerüst – eben das “Der dunkle Turm”-Universum – ist den unterschiedlichen Medien gemein.

Ich verrate kaum ein Geheimnis, wenn ich sage, dass es sich bei der Gesamtgeschichte um einen Zyklus handelt, weshalb Buch eins ebenso anfängt, wie Band sieben endet. Aber nur weil es ein Zyklus ist, heißt es allerdings nicht, dass diese immer gleich ablaufen müssen, weshalb dieser Film auch gut passt. Denn niemand hat wohl erwarten können, dass sieben Bücher in einen eineinhalbstündigen Film passen.

Wer mit der richtigen Erwartungshaltung an diese filmische Umsetzung herangeht, wird sicherlich nicht enttäuscht werden, denn Handlung, Effekte und schauspielerische Leistung lassen sich durchaus sehen.

Mehr zum dunklen Turm von Stephen King findet sich auf meiner Themenseite.

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Die Neuverfilmung von “Friedhof der Kuscheltiere” wurde sehr schlecht von den Zuschauern bewertet. Zu Unrecht, wie ich finde. In meinem Beitrag finden sich die Unterschiede zum Buch, aber Vorsicht, diese spoilern den Inhalt.

Warum diese Änderungen vorgenommen wurden, ist in meinen Augen nicht recht klar. Die Geschichte erhält dadurch kaum mehr Spannung, verliert aber den Bezug zum Buch. Dadurch werden die Fans eher verärgert.

Außerdem wurden viele Elemente, die in dem Buch sehr viel Platz eingenommen haben, nur kurz angerissen. Und so entsteht manchmal eine komische Szene, wenn sich der Zuschauer z.B. fragt, weshalb Judd vor seinem Haus übernachtet. Hier wäre es besser gewesen, dass solche Szenen wie bei der ersten Verfilmung von 1989 vollständig weggelassen worden wären.

Der Film, wenn man ihn unabhängig vom Buch betrachtet, ist gar nicht so schlecht. Er hat einen spannenden Aufbau und erzählt eben seine ganz eigene Geschichte. Ich denke, dass aus vielen Rezensionen mehr die Enttäuschung spricht, dass derart massiv von der Buchvorlage abgewichen wurde. Ich finde nämlich nicht, dass der Film derart den Sinn des Buchs verzerrt hat, wie es die Neuverfilmung von ES getan hat, wo ja der eigentliche Clou des Buchs (nämlich die abwechselnde Erzählung auf zwei Zeitebenen) entfernt wurde.

Der Geist des Buchs ist in der Neuverfilmung von “Friedhof der Kuscheltiere” durchaus noch vorhanden und zu spüren. Ich denke aber auch, dass die Produzenten sich einen Gefallen getan hätten, wenn sie ihm ein bisschen mehr Zeit gegeben hätten, um die Szenen, die nur angeschnitten wurden, weiter auszubauen. Alternativ hätten diese Szenen gänzlich entfernt werden sollen.

In Summe eine Neuinterpretation, die schlechter bewertet wird, als sie es schlussendlich verdient hat.

Als eines der wenigen Bücher habe ich dieses anno 2016 zum ersten Mal hier auf dem Blog vorgestellt und dann als ReRead im Jahre 2020 zum zweiten Mal. In beiden Fällen habe ich die ein oder andere Zusatzinformation dem Review hinzugefügt.

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2017 habe ich “The Stand” als Hörbuch zum keine Ahnung wievielten Male erneut gehört. Anschließend hatte ich Lust, mir nochmals die betagte Verfilmung aus dem Jahre 1994 anzuschauen. Dem Film ist anzumerken, dass er nicht nur relativ als ist (immerhin 30 Jahre), sondern auch mit vergleichsweise wenig Budget gedreht wurde. Deshalb ist der Film zwar sehenswert, aber nur für King-Fans, die das Buch kennen.

Als ich 2017 den Film als Kurz-Review hier vorgestellt habe, hatte ich die Anmerkung, dass es eine Fernsehserie geben wird, ich aber nicht wisse, wann diese den Weg nach Deutschland finden wird. Dies geschah 2021 als neunteilige Miniserie, die exklusiv in einem Amazon Prime Chanel gezeigt wird (Werbelink dorthin). Zur Serie werde ich in einem Folgebeitrag etwas schreiben. Es war auch eine Neuverfilmung angedacht, die aber nicht mehr umgesetzt wird.

2017 habe ich The Stand” als Hörbuch zum keine Ahnung wievielten Male erneut gehört. Anschließend hatte ich Lust, mir nochmals die betagte Verfilmung aus dem Jahre 1994 anzuschauen. Dem Film ist anzumerken, dass er nicht nur relativ als ist (immerhin 30 Jahre), sondern auch mit vergleichsweise wenig Budget gedreht wurde. Deshalb ist der Film zwar sehenswert, aber nur für King-Fans, die das Buch kennen.

Als ich 2017 den Film als Kurz-Review hier vorgestellt habe, hatte ich die Anmerkung, dass es eine Fernsehserie geben wird, ich aber nicht wisse, wann diese den Weg nach Deutschland finden wird. Dies geschah 2021 als neunteilige Miniserie, die exklusiv in einem Amazon Prime Chanel gezeigt wird (Werbelink dorthin). Zur Serie werde ich in einem Folgebeitrag etwas schreiben. Es war auch eine Neuverfilmung angedacht, die aber nicht mehr umgesetzt wird.

Die Neuverfilmung von “ES” hatte ich nur am Rande arg kritisiert, weil diese nicht die Story ist, die Stephen King in seinem Buch erzählt hat und die in den 90ern zum ersten Mal (recht gut) verfilmt wurde. Die Neuverfilmung krankt an mehreren Stellen. Das Buch lebt davon, dass die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt wird. In dem ersten Teil der Neuverfilmung wird lediglich die Kindheits-Version erzählt, während Kapitel 2 den Part mit den Erwachsenen. Ja, es wurde bewusst so gemacht. Das macht es aber nicht besser. Ich hatte es damit betitelt, dass der Geschichte ihre Seele geraubt wurde.

Die Figuren haben deutlich an Farbe verloren. Jeder der sieben Hauptfiguren hat im Buch seinen eigenen Charakter, der in dieser Neuverfilmung vollends verloren geht. Der Clown kichert und lacht etwas kindisch und nicht furchteinflößend. Die Umsetzung ist so gar nicht gelungen. Dieser Clown ist ungewollt komisch und versprüht nicht den Grusel, den er sollte. Die feinen Facetten (lass uns fliegen) gehen leider vollkommen unter.

Gut möglich, dass für diejenigen der Film interessant und spannend sein mag, die weder das Buch noch die erste Verfilmung von 1990 kennen. Wer allerdings das eine oder das andere kennt, wird bitterlich enttäuscht werden, denn vieles, was die ursprüngliche Erzählung ausgemacht hat, wurde in der Neuverfilmung gnadenlos gestrichen. Dadurch verliert die Geschichte eindeutig ihren ursprünglichen Reiz.

Serien

© Netflix
© Netflix

Exklusiv bei Netflix wird die Serie zu der Graphic Novel Reihe von Neil Gaimans Sandman umgesetzt. Die erste Staffel wurde ausgestrahlt, eine zweite ist in Produktion und wird vermutlich Anfang 2024 veröffentlicht werden.

Die erste Staffel erzählt die Ereignisse aus Band 1: Präludien & Notturni und Band 2: Das Puppenhaus, wobei hier noch eine einigermaßen zusammenhängende Geschichte erzählt wird. In der letzten Folge der Staffel wird allerdings deutlich, wie viele Nebengeschichten in dieser Graphic Novel vorhanden sind. Und manche sind sehr speziell, wie z.B. der “Traum der Tausend Katzen”, die als animierter Zeichentrick umgesetzt wurde (als einzige). Es handelt sich um eine Doppelfolge, in der Kalliope eine große Rolle spielt und damit den Weg ebnet, die Ereignisse für die zweite Staffel anzugehen.

Ich finde, dass die Serie recht gut die Atmosphäre der Graphic Novel wiedergibt, wobei ich mir sehr gut vorstellen kann, dass der Zuschauer, dem die Vorlage unbekannt ist, bei dem ein oder anderen Detail ins Grübeln kommen wird. Ein Effekt, der sich vermutlich in der zweiten Staffel wiederfinden wird.

Mehr zur Graphic Novel Reihe und der Adaption als Hörspiel findet sich auf der Themenseite.

Ebenfalls von Neil Geiman erdacht ist die Serie zu American Gods. In diesem Fall gab es zuerst den Roman und das Hörbuch, dann eine Graphic Novel Adaption und zum Schluss eine Fernsehserie.

Blieben die Graphic Novels sehr nah an der Buchvorlage, so wurde die Handlung für die Fernseh-Serie massiv verändert. Mehr oder weniger nach Gutdünken wurden Figuren gewechselt, Handlungsorte verschoben und ganze Erzählstränge weggelassen oder hinzugefügt. Die besondere Erzählweise der Geschichte blieb indes erhalten, so dass ich trotz aller Änderungen und Modifikationen sagen kann, dass der Geist des Buchs erhalten blieb.

Wie aber schon bei den Graphic Novels frage ich mich, ob Zuschauer, die das Buch nicht kennen, die Handlung der Serie überhaupt verstehen. Ich habe da so meine Zweifel. Es mag aber auch der Eindruck entstanden sein, gerade weil ich die Vorlage kenne. Außerdem habe ich das Buch vorher gelesen, die Graphic Novels und die Serie aber gleichzeitig konsumiert. Dadurch wurden die Änderungen sehr offensichtlich.

Es gibt insgesamt drei Staffeln in der die Handlung aufgedröselt wurde. Die Schauspieler – allen voran die beiden Hauptdarsteller – sind eine sehr gute Wahl. Allein die beiden geben der Serie sehr viel Qualität. Sehr erstaunlich finde ich die Wandlung der einzelnen Figuren, vor allem in der dritten Staffel. Dass bei Kinderfilmen wie die Vorstadtkrokodile es eine massive Weiterentwicklung der Darsteller gibt, scheint klar, denn es ist ein Unterschied, ob ein Zehnjähriger oder ein Zwölfjähriger die Rolle spielt. In der dritten Staffel von American Gods haben die Darsteller eine ähnliche Wandlung durchgemacht, so dass auch optisch alle Schauspieler deutlich älter daherkommen. Klar, die Zeitspannen sind größer (die erste Staffel erschien 2017, die zweite 2019, die dritte 2021), aber bei erwachsenen Darstellern schaut es merkwürdig aus, zumal im Buch die Zeitsprünge nicht ganz so groß sind.

Aber egal, denn bei aller Veränderung (die von den Drehbuchautoren kurzerhand in die Handlung eingeflochten wurde), bleibt der Charme des Buchs erhalten und die Umsetzung als Fernsehserie ist im Großen und Ganzen geglückt. Bis auf das Ende. Hier bin ich mir sicher, dass niemand, der das Buch nicht kennt, damit etwas anfangen kann. Das Ende haben die Macher der Serie schon arg verkorkst.

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Dies war der erste Teil meiner kleinen Serie, in dem ich die Verfilmung zusammengetragen habe, die ich schon auf meinem Blog vorgestellt hatte. Es folgen in den nächsten Beiträgen Verfilmungen, die ich bisher noch nicht hier separat vorgestellt habe. Zudem habe ich eine eigene Übersichtsseite zu diesem Thema erstellt.

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