Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern meines Blog ein frohes neues Jahr. Ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr gekommen und habt über die Feiertage den Alltag hinter euch lassen können. Mein Blog ruht derzeit und führt den Interessierten durch die Raunächte. Natürlich auch mich selbst. Damit hat dieser Blog zumindest kurzzeitig die Funktion, weshalb ich überhaupt mit dem Bloggen angefangen habe. Nämlich als Hilfestellung für mich selbst, an der ich zusätzlich die Leser aus den Weiten des Internets teilhaben lasse. Bevor ich meinen Jahresrückblick veröffentliche, schaue ich zuerst auf den Dezember 2023 zurück. Kommt gerne in einigen Tagen wieder, denn dann wird auch mein Jahresrückblick fertig sein.
Bücher
Es gibt Bücher, die ich schnell lese und überfliege. Und es gibt jene, die ich langsamer lese, damit die Geschichte nicht zu schnell zu Ende geht. Aber natürlich tut sie es dennoch. Nach netto 989 Seiten hatte auch der dritte Teil von Tad Williams “Der letzte König von Osten Ard” ein Ende. Ich habe beide Bände von “Im dunklen Tal” in einem Beitrag vorgestellt, da es sich um ein Buch handelt, das mal wieder in zwei Teile geteilt wurde. So oder so eine unbedingte Leseempfehlung!
Ich mag Märchenadaptionen und nehme es keinem Autor übel, wenn er seine eigene Version schafft, die mit der Vorlage recht wenig gemein hat. In Stefanie Lasthaus Version von “Schneewittchen” gab es für mein Gefühl zu viele Punkte, die mich nicht ansprachen.
Ich kann den Hype um Patrick Rothfuss überhaupt nicht erklären. Ja, mit der Königsmörderchronik hat der Autor eine gute Geschichte erzählt, aber es kommt doch seit Jahren nichts mehr von ihm. Das ist doch eher ein Grund, nicht mit dieser Reihe zu beginnen, weil seit 2012 kein neues Buch von ihm auf dem deutschen Markt erschienen ist. Nach den Aussagen des Autors hat er “Der Weg der Wünsche” komplett neu (um)geschrieben, aber so richtig packen konnte mich diese kurze Geschichte ehrlich gesagt nicht.
Warum schreiben Verlage immer wieder irgendwas auf die Buchrücken, was am Ende nicht stimmt? Mit dem Adventskalender von Netgalley schaue ich immer wieder gern mal über den Tellerrand, möchte aber die Liebesschnulzen vermeiden, was in diesem Jahr so überhaupt nicht geklappt hat. So habe ich “Amberlough” nach ca. 200 Seiten abgebrochen (dazu weiter unten mehr) und habe “24 Wege nach Hause” am Ende quergelesen, in der Hoffnung, dass da noch was käme. Leider Fehlanzeige.
Insgesamt habe ich in diesem Monat 6 Bücher gelesen, die in Summe auf 2.391 Seiten kommen.
Ich bewerte nach einem gängigen und bekannten Fünf-Sterne-System:
★★★★★ Leseempfehlung
★★★★☆ bietet unterhaltsame Lesestunden
★★★☆☆ für Genrefans
★★☆☆☆ könnte man lesen
★☆☆☆☆ lieber nicht lesen
Jugend- und Kinderbücher
Im Dezember habe ich wieder ein paar Lexika gelesen bzw. lesen lassen. Darunter die Momente der Geschichte mit der Vorstellung ausgewählter Gebäude. Natürlich können in einem solchen Buch nur ausgewählte Bauwerke vorgestellt werden. Ich fand die Auswahl ebenso gelungen wie deren Präsentation.
Nicht nur für Kinder spannend ist die Reise durch die Wissenschaft, die einen umfassenden Streifzug durch die Entwicklung der Menschheit aus nahezu jedem Themengebiet bietet.
Finde die verlorene Stadt im Dschungel ist eine interaktive Geschichte für Kinder ab acht Jahren. Witzig fand ich die Idee mit dem “Kreisel”, so dass es manchmal der Zufall auswählt, wie es weitergehen wird.
Selfpublisher
Ein Novum: Ich habe gleich zwei Hörbücher eines Selfpublishers gehört. Meist reicht mir das Audible-Kontingent, aber ich fand das Konzept reizvoll, weshalb ich zugesagt habe, ein paar Hörbücher zu hören und auf meinem Blog vorzustellen. Für die Leser gibt es einen kleinen Bonus, denn wenn ihr ein Gutschein eingebt, den ihr bei den Rezensionen entdecken könnt, bekommt ihr auf das gesamte Sortiment einen Rabatt von 10%.
Kunst- und Sachbücher
“Die Schönheit des Vergänglichen” beschreibt, wie verwahrloste Orte gut in Szene gesetzt werden. Die als “Lost Places” benannten Orte üben einen unglaublichen Reiz auf Menschen aus. Was passiert mit den Dingen, die der Mensch zurücklässt? An eher fortgeschrittene (Hobby-)Fotografen richtet sich der Ratgeber “Fotografische Bildgestaltung”, in dem auf unterschiedlichste Aspekte eingegangen wird, wie eine Fotografie interessanter gestaltet werden kann. In dem Buch “Mit Bildern Geschichten erzählen” erhält der Leser sehr konkrete Tipps und Tricks, wie er mit seinen Fotos Geschichten erzählen kann.
Es gibt sehr viele bildgewaltigen Lexika, die sich an Kinder richten. Entsprechende Bücher für Erwachsene finden sich eher selten. Eines dieser seltenen Bücherschätze ist das Lexikon “Die Erde – Wunderwelt unseres Planeten”, das schon einen gewissen Anspruch an seine Leserschaft richtet.
Ohne Esoterik und Hokuspokus einfach mal sich selbst zuwenden. Dafür stehen die Raunächte, die im Dezember auch auf meinem Blog eine Rolle spiel(t)en. Mehr dazu weiter unten. Wer gerne durch die Nächte begleitet werden möchte, findet in der “Magie der Raunächte” einen passenden Ratgeber. Alternativ kann sich der erwachsene Leser an den “Rauhnächte-Raben Trix” halten. Auch wenn es wie ein Kinderbuch ausschaut, richtet es sich an den erwachsenen Leser
Im Dezember habe ich wieder mehr Sachbücher gelesen, so dass ich in diesem Monat auf 1.508 gelesenen Seiten komme.
Graphic Novels und Comics
Wer war noch gleich Typhon? Die neuste Graphic Novel Adaption von Luc Ferry sorgt für Aufklärung. Alle Bände der Reihe habe ich (für Leser meines Blogs bekanntlich) in einer Übersicht vorgestellt.
In Deutschland eine Geschichte des Biers als Graphic Novel herauszubringen ist in dieser Form mutig, denn sie zeigt sich spürbar in einem amerikanischen Gewand. Während der Anfängen der Geschichte spielte es kaum eine Rolle und die Autoren mussten den Blick über den großen Teich richten. Aber im weiteren Verlauf fokussieren sich die Autoren doch zu stark auf den amerikanischen Biermarkt, der so anders ist als der deutsche.
Auf satten 700 Seiten hat der Carlsen Verlag den Manga-Krimi “Museum” als Komplettausgabe veröffentlicht. Wer gerne wendungsreiche Krimis bzw. Thriller liest, sollte einen Blick riskieren. In der Fortsetzung von “Something ist killing the children” besinnen sich die Macher wieder auf den Kern der Erzählung.
Etwas vollkommen anderes (auch deshalb mag ich Graphic Novels): Agatha Christie Classics aus dem Carlsen Verlag. Dieses Mal mit einer gelungenen Adaption des Krimi-Klassikers “Mord im Orient Express”. Etwas weniger gelungen ist in meinen Augen die eigenwillige Interpretation der “Weihnachtsgeschichte” von Charles Dickens. Ich habe nicht unbedingt etwas dagegen, wenn Autoren ihre eigenen Variationen bekannter Geschichten erzählen. In dieser Version geht aber der wunderbare Geist der Vorlage verloren.
So ein klitzekleines wenig passt die Geschichte von Laila Starr zu dem Philosophieren, das ich mit den Raunächsten aktuell auf meinem Blog anrege. Eine sehr un- und außergewöhnliche Graphic Novel.
Hörbücher
Ich habe in diesem Monat zwei Hörbücher eines Selfpublishers gehört, weshalb ich diese weiter oben vorgestellt habe. In Summe kommen beide Hörbücher auf 1.335 Hörminuten.
Abgebrochen
Über das Buch “Amberlough” heißt es, dass es ein Glam-Vintage-Agentenkrimi in einer turbulenten Fantasywelt, sei, in der Sex, Spione und Skandale das geopolitische Schicksal von Nationen bestimmen. Wenn ich es richtig verstanden habe, so versteht man unter Glam-Vintage eine Ode an die Blütezeit an die legendären 20er Jahre. Das kann ich durchaus bestätigen. Aber schon mit der Fantasywelt habe ich so meine Probleme. Ja, die Stadt Amberlough ist frei erfunden. Aber deshalb ist es noch lange kein Fantasyroman. Ich frage mich vielmehr, weshalb die Autorin nicht ihren Roman in einer realen Stadt hat spielen lassen. Das hätte genauso gut funktioniert.
Ich habe in einer anderen Rezension gelesen, dass sich dieser Roman wie in Zeitlupe liest. Und das passt es ganz gut, denn die beworbene »großartige Mischung aus Kabarett und John Le Carré« ist am Ende weder das eine noch das andere. All die Attribute, die diesem Roman zugesprochen werden, haben sich während des Lesens verflüchtigt. Es ist kein Agentenkrimi und schon gar nicht ein Spoinagethriller, sondern es ist schlicht und ergreifend ein seichter Liebesroman, der am ehesten als Romance-Roman verstanden werden kann, der mit queerer Figuren, versucht seine Leserschaft anzusprechen. Nach 200 belanglosen Seiten habe ich diesen Roman beiseitegelegt.
Sonstiges
Eine neue Übersicht hat das Licht meiner Bloggerwelt erblickt. Der erste Beitrag zu Buchverfilmung ist noch einigermaßen identisch zur Übersicht, aber das wird sich im Laufe der Zeit ändern.
In diesem Jahr habe ich meinen Blog für zwei Wochen ruhen lassen bzw. werde ihn ab jetzt noch ca. eine Woche ruhen lassen. In dieser Zeit widme ich mich selbst und meiner Familie. Aber gerade wer in einer familiären Situation lebt, wird wissen, wie wichtig es ist, bei aller Rücksicht auf die Familienmitglieder, auch Zeit für sich selbst zu nehmen. Dies ist etwas, was man unbedingt einfordern sollte, um mit sich selbst ins Reine zu kommen.
Die Raunächte sind ein idealer Zeitpunkt, um dieses “sich selbst zuwenden” zu praktizieren. Ich habe am 20.12. einen ersten allgemeinen Beitrag geschrieben, der die Thematik einführt. Zur Wintersonnenwende folgte dann der “Tag 0” mit den Vorbereitungen. Immerhin war dies der Freitag, so dass noch ein bisschen Zeit blieb, um einige Besorgungen zu machen.
Der eigentliche Start folgte dann am 25.12. mit dem ersten Tag. Seither folgt jeden Tag ein Beitrag (mit buchigem Thema). Schaut einfach mal rein, wenn ich euch neugierig gemacht habe. Die Raunächte enden am 05.01.
Challenges
Das letzte Mal schaue ich in diesem Jahr auf den Stand der Challenges, an denen ich in diesem Jahr teilgenommen habe.
Zuerst die ABC Listen Challenge, bei der ich im letzten Monat des Jahres weitere 22 Punkte sammeln konnte. Damit schließe ich diese Challenge mit 492 von 780 Punkten ab, was 63% entspricht. Immerhin über die Hälfte. Leider ist mir auch im Dezember kein Q mehr über den Weg gelaufen, so dass ich die ABC Challenge mit einem fehlenden Buchstaben beende.
In diesem Monat habe ich nur noch 14 Punkte bei der ABC-Challenge der Protagonisten sammeln können, so dass ich diese Challenge mit 233 von 480 Punkten beende. 4 Aufgaben konnte ich bei der Wortmagie’s makabre High Fantasy Challenge erledigen, so dass ich bei 23 von 30 Aufgaben lande.
Mit 82 von 100 Büchern und 22 von 30 Hörbüchern habe ich meine eigenen Ziele verfehlt. Oder vielleicht doch nicht? Dazu mehr bei meinem Jahresrückblick.
Zahlenspiele
Wenn ich mir die Beiträge anschaue, die im Dezember am häufigsten besucht wurden, gibt es ein paar Überraschungen:
- Der Unterschied zwischen einer Graphic Novel und einem Comic
- Bookbeat vs. Audible: zwei Hörbuchanbieter im Vergleich
- Der Sandman von Neil Gaiman – Eine Übersicht
- Faust
- Der Buchblogger und das deutsche Recht
Die Google Statistiken lasse ich im Dezember mal außen vor und werde im Jahresrückblick versuchen, ein Gesamtbild für das Jahr 2023 zu entwickeln.
In diesem Monat habe ich die vorgestellten Werke wie folgt bewertet:
14x ★★★★★ Leseempfehlung
2x ★★★★☆ bietet unterhaltsame Lesestunden
5x ★★★☆☆ für Genrefans
0x ★★☆☆☆ könnte man lesen
2x ★☆☆☆☆ lieber nicht lesen
Es gab einen Abbruch und eine Fehleinschätzung. Dennoch lag der Schnitt bei 4,1 von 5 Punkten. Meinen üblichen Durchschnitt werde ich mit dem Jahresrückblick “nachjustieren”.
Schon wieder waren 19 Rezensionsexemplare bei den 24 gelesenen Büchern dabei, was 79% entspricht.
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Schönen guten Morgen und ein Frohes Neues Jahr!
Ich hoffe, ihr seid gut rübergerutscht und hattet eine schöne Silvesternacht!
“Im dunklen Tal” fand ich auch wieder sehr genial! Die Reihe ist einfach nur großartig!
Von Rothfuss hab ich ja auch die ersten Bände der Königsmörderchronik gelesen und war auch nicht so begeistert wie so viele andere. Vor allem dieses ewige Warten und ob es überhaupt noch zu der Fortsetzung kommt ist halt sehr frustrierend. Aber da geht es mir mit Scott Lynch ja leider ähnlich… aber da freue ich mich definitiv drauf, wenn es mit Locke Lamora weitergeht!
Schneewittchens dunkler Kuss hat mir besser gefallen als dir. Ich fand die Umsetzung wirklich toll!
Deine Rauhnächte Beiträge finde ich total klasse! Ich schaffe zwar nicht viel, aber ich schaue jeden Tag vorbei, um mich zu motivieren und mich inspirieren zu lesen. Danke dafür!
Ich bin gespannt auf deinen Jahresrückblick, meiner kommt am Wochenende 🙂
Liebste Grüße, Aleshanee
Mein Lesemonat
Lieber Frank!
Mein Kompliment dafür, wie ausführlich und detailliert du deine Monatsrückblicke schreibst! Märchen-Adaptionen sind ja auch etwas, was sich immer wieder mal bei mir einschleicht – und warum auch nicht? Das Leben kann man manchmal schon trübselig genug sein …
Mit der Graphic Novel zu “Mord im Orient Express” hab ich auch schon geliebäugelt, ich hoffe, die Bib schafft das mal an, sodass ich mir das dann leihen kann 🙂 .
Weil du “Amberlough” abgebrochen hast: Ich war mir jetzt auch nicht sicher, ob mich der Klappentext wirklich anspricht. Gerade wenn Liebe in ner Geschichte vorkommt, bin ich ziemlich heikel … Aber heute ging es ja nur ums Cover – und das finde ich toll 😀 .
Liebe Grüße
Ascari